Essen. . Sven Schützeichel hat als Student bei McDonald’s angefangen. Das Studium hat er geschmissen, aber er kümmert sich jetzt um 13 Filialen in der Region.

Die Karriere vom „Tellerwäscher zum Millionär“ hat Sven Schützeichel zwar noch nicht gemacht. Aber sie würde zu einem US-amerikanischen Unternehmen wie McDonald’s ja irgendwie passen. Sven Schützeichel hat sich aber vom studentischen Burger-Brater zum Bezirksleiter bei dem Imbiss-Konzern hochgearbeitet. Dort ist der 31-Jährige jetzt für 13 Filialen in der Region zuständig, davon allein sechs in Essen. „Er hat verstanden, Mitarbeiter und Menschen für sich zu begeistern. Er ist fleißig und fair. Das kommt an. Solchen Mitarbeitern bieten wir Möglichkeiten“, erklärt Marcus Prünte, Inhaber der 13 McDonald’s-Filialen mit 500 Mitarbeitern und Chef des Nachwuchs-Talents.

Es riecht nach Fett und harter Arbeit

Treffpunkt Ruhrbruchshof in Essen-Steele bei McDonald’s. Sven Schützeichel geht dahin, wo alles anfing. In die Küche, wo die Burger-Frikadellen auf die heiße Bratfläche gelegt werden. Es riecht nach Fett und harter Arbeit. „Ich bin gebürtiger Kölner und zum Studieren ins Ruhrgebiet und nach Essen gekommen. Da suchte ich einen Nebenjob und bin bei McDonald’s fündig geworden“, erklärt er. Hier arbeitete er mal tagsüber und mal nachts für 7,50 Euro die Stunde. An der Kasse. Am Grill. Am Ausgabefenster des McDrive. Bei der Reinigung der Toilette. „Du machst alles, musst dich auf die jeweilige Situation einstellen.“

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Das klappte bei Sven Schützeichel besser als das Studium das Kommunikationswissenschaften. Er schmiss an der Uni hin und ließ sich zum Fachmann für Systemgastronomie ausbilden. Die Ausbildung durfte er verkürzen. „Wir haben schnell gesehen, dass Herr Schützeichel mit den Aufgaben und Herausforderungen sehr gut klarkommt, kreativ ist und Lösungen findet“, sagt Prokuristin Anne Schafstall. Die ist selbst seit Jahrzehnten bei McDonald’s und erkannte in dem engagierten Kollegen vielleicht auch sich selbst etwas wieder. Sie hatte ebenfalls als Azubi bei dem Unternehmen begonnen und sich nach und nach bis an die Stelle hinter Chef Marcus Prünte hochgearbeitet. „Wir bilden für uns aus, setzen auf den Nachwuchs aus dem eigenen Haus, fördern unsere eigenen Talente“, sagt Marcus Prünte.

Sven Schützeichel ist so ein Talent: Er wurde Schichtleiter, übernahm schließlich sein erstes eigenes Restaurant und darf sich jetzt Bezirksleiter nennen. „Die Aufgaben sind vielfältig“, sagt er. Er organisiert externe Veranstaltungen, bei denen sein Unternehmen Caterer ist. Und er fährt immer wieder die 13 Restaurants in der Region ab, für die er mitzuständig ist, und überprüft Hygiene und Qualität.

Da ist er dann, wenn viel los ist, wieder mittendrin und steht beispielsweise an der Kasse. So wie zu Ferienbeginn, als McDonald’s von Schülern überrannt wurde. „Da bin ich an vorderster Front gefordert und helfe wieder mit.“