Essen-Kray. Nachdem „Canis Familiaris“ in Schönebeck die Kündigung bekommen hatte, suchte der Betrieb lange nach einem Grundstück. Nach vielen Sorgen haben es die Betreiber am Mechtenbergpark gefunden.

Es war ein sorgenvolles Weihnachten, dass Thorsten Pach und Kim Kuckelberg am Ende des vergangenen Jahres feierten. Schließlich wussten die Inhaber der Hundetagesstätte „Canis Familiaris“, dass sie ihr Betriebsgelände an der Heißener Straße in Schönebeck in Kürze verlassen mussten. Und trotz aufwendiger Suche war keine Lösung in Sicht. Nun, etwas mehr als sieben Monate später, hat sich alles zum Guten gewendet: Am Samstag, 23. Juli, feiern sie mit einem großen Sommerfest den Umzug zum Mechtenbergpark in Kray.

„Wir hatten schon extrem Existenzängste damals. Schließlich war es ja auch auf den allerletzten Drücker“, erzählt Kim Kuckelberg und lehnt sich entspannt im Campingsessel zurück. Um ihre Beine wimmelt es und wuselt es, die Hunde in der Tagesstätte haben stets Freilauf. Vor rund dreieinhalb Wochen haben sie und Partner Thorsten Pach die neue Tagesstätte eröffnen können.

Tipp von ehemaligem Nachbarn

Endlich, könnte man sagen. Gestartet waren sie mit einer Idee, viel Enthusiasmus und wenig Geld in der zweiten Jahreshälfte 2013 in Schönebeck. Sofort entpuppte sich die Hundebetreuung über Tag als echter Hit. Schnell trug sich ihr Start-up-Unternehmen, bei dem täglich bis zu 20 Vierbeiner gleichzeitig versorgt werden, von selbst. Doch immer wieder wurde das Paar zurückgeworfen. Pfingststurm Ela und ein Brand im Hundehaus erschwerten das Dasein. Und dann flatterte auch noch Ende 2015 die Kündigung ins Haus. Das Grundstück nahe des Terrassenfriedhofs mit u.a. mehreren Tierschutzvereinen und einem Kfz-Betrieb musste geräumt werden. Und alles Suchen nach einem Ersatzgrundstück blieb erfolglos.

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„Der entscheidende Tipp kam von unserem ehemaligen Nachbarn in Schönebeck Uwe Dilthey, der hier mit dem Verein Pro Vita Animale auch eine neue Fläche gefunden hat“, so Kim Kuckelberg. Und dann ging alles ganz schnell. Ab 1. Mai bauten sie um am Mechtenberg.

Das große Ganze ist in Ordnung

Oder besser gesagt, man baute auf. „Das war ein reiner Stadt-Strand auf dem am Wochenende gefeiert wurde. Aber Aufbauten gab es gar nicht“, erzählt Thorsten Pach. 120 Quadratmeter – im Vergleich mit dem alten Grundstück vergrößerte man sich noch einmal um die Hälfte – wollten gestaltet werden. Eine Hütte mit separatem Quarantäneraum musste gebaut, Rollrasen verlegt, der viele Sand zur Düne mit Sandkasten aufgeschüttet werden. Und so einiges mehr. Gearbeitet wurde meist abends und am Wochenende. „Wir mussten ja parallel die alte Tagesstätte offen halten, sonst sind ja die Kunden weg“, berichtet Kim Kuckelberg.

Mit großer Unterstützung von der Familie, Freunden und ihrem neuen Vermieter haben es die beiden Frohnhauser tatsächlich in knapp sieben Wochen geschafft, das neue Heim zu gestalten. Und auch als einmal der flüssige Beton für das Hüttenfundament nach kleinem Unfall über die Terrasse lief, ließ man sich den Mut nicht nehmen. Ein paar Kleinigkeiten sind noch zu tun, etwa die alte gegen eine neue Küche austauschen. Aber das große Ganze, das ist bei „Canis Familiaris“ wieder so richtig in Ordnung.