Essen. . Dagmar Rode saß am Sonntagmittag mit ihrer Familie auf der Terrasse in Essen-Rüttenscheid, als offenbar ein Projektil ihre Fensterscheibe traf.

  • Kommunalpolitikerin Dagmar Rode saß auf ihrer Terrasse, als sie lauten Knall hörte
  • Rode entdeckte ein Loch in einer Scheibe, allerdings kein Projektil
  • Essener Polizei ermittelt: „Das wird schwierig“

Als Kommunalpolitikerin Dagmar Rode am vergangenen Sonntag gegen 13 Uhr mit Mann und Sohn gemütlich auf der Terrasse an der Von-Seeckt-Straße in Essen-Rüttenscheid saß, fuhr der Familie der Schreck in die Glieder. Plötzlich gab es einen lauten Knall. „Es klang wie ein Schuss. Und tatsächlich war ein Loch in der Thermoscheibe über uns“, berichtet sie. Rode war langjähriges Mitglied der Bezirksvertretung und ist aktuell als sachkundige Bürgerin für das Essener Bürgerbündnis (EBB) im Kulturausschuss aktiv. Das Projektil habe die erste Schicht des Fensters beschädigt und sei offenbar an der zweiten abgeprallt. „Gefunden haben wir keine Kugel oder ähnliches“, sagt Rode. Wahrscheinlich finde sich das Projektil irgendwann in den Blumentöpfen wieder, vermutet sie. „Wir haben dann sofort die Polizei gerufen. Die Beamten haben sich das Fenster angesehen und vermutet, dass das Geschoss aufgrund des Einschlagwinkels von schräg gegenüber gekommen sein müsse“, so Rode weiter.

Essener Polizei ermittelt

Sie vermutet dahinter einen Dummejungenstreich. „Ich glaube nicht, dass das ein Angriff auf uns persönlich gewesen ist. Aber sehr gefährlich war das schon. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn einer von uns getroffen worden wäre. Wir sitzen jetzt schon mit einem unguten Gefühl auf der Terrasse“, hofft sie zumindest auf späte Einsicht beim Schützen. Sie habe erst Zweifel gehabt, ob sie mit dem Vorfall an die Öffentlichkeit gehen sollte, sich dann aber dafür entschieden. „Vielleicht liest das ja derjenige, der geschossen hat und überlegt sich, was das für – vielleicht unbeabsichtigte – Folgen hätte haben können“, so Rode.

Dass es sehr gefährlich für die Familie hätte werden können, bestätigt auch Ulrich Faßbender von der Pressestelle der Polizei. „Die Kollegen vor Ort haben nichts Verdächtiges im Umfeld gesehen. Wir haben die Anzeige aufgenommen und müssen sehen, was die Ermittlungen ergeben. Das wird schwierig“, sagt Faßbender. Solche Vorfälle gebe es sehr selten. „Zuletzt ist vor zwei oder drei Jahren ein Bus der Verkehrsbetriebe beschossen worden“, erinnert er sich. Schützen könne man sich gegen solche Vorfälle nicht, im Prinzip könne es jeden treffen. (elli)