Essen. . Innerhalb eines Tages ist zum zweiten Mal der U-Bahn-Tunnel zwischen den Stationen Martinstraße und Messe Ost/Gruga vollgelaufen. Die Evag hat den Verkehr der U 11 eingestellt. A Mittag erklärte die Evag, dass die fest installierte Pumpe im Tunnel defekt ist.
Zwei Tage nach Unwetter bringt technische Panne U-Bahnverkehr auf Südast erneut zum Erliegen
Zehn Zentimeter hoch stand das Wasser in der Tunnelröhre. Ursache: eine verstopfte Pumpe
Die Folgen: Busse statt Bahnen von 10 Uhr morgens bis zum Abend
Zwei Tage nach dem Unwetter hat am Donnerstag eine technische Panne erneut den Essener U-Bahnverkehr auf dem wichtigen Südast zum Erliegen gebracht. Wieder mussten Tausende Fahrgäste der stark frequentierten U 11 auf Pendelbusse umsteigen, weil zum zweiten Mal seit dem Starkregen vom Dienstag große Wassermengen in den U-Bahnschacht zwischen Martinstraße und Messe Ost/Gruga drangen. Der U-Bahnbetrieb zwischen Hauptbahnhof und Messe musste am Donnerstag gegen zehn Uhr eingestellt werden. Erst am Donnerstag gegen 17 Uhr konnten die ersten Züge wieder fahren.
Evag muss aus Sicherheitsgründen Strom abschalten
Zehn Zentimeter hoch stand das Wasser in der Tunnelröhre. „Das war nicht so hoch wie beim letzten Mal“, so Evag-Sprecher Nils Hoffmann. „Aber hoch genug“. Denn sobald Metallteile auf dem Gleisbett sowie der technischen Einrichtungen mit Wasser in Verbindung kommen, muss aus Sicherheitsgründen sofort der Strom abgeschaltet werden. Die Evag-Leitstelle orderte Ersatzbusse für die wartenden Fahrgäste und schickte ihre Experten in die Röhre, darunter U-Bahnbauleiter Bertram Gröpper.
Der rätselte, warum mehr als 36 Stunden nach den sintflutartigen Regenfällen wieder der Schacht unter Wasser stand, obwohl oben die Sonne schien. Zwar erreichte das Unwetter-Wasser, das durch das Erdreich sickerte, erst mit Verzögerung den Tunnel. Das allein reicht als Erklärung allein nicht aus. Auch nicht der Umstand, dass in dem Abschnitt zwischen Martinstraße und Messe die U-Bahnen auf einem sanfteren Gleis mit Hohlraum fahren, der sich in diesem Fall schnell mit Wasser gefüllt hat, das dann immer weiter aufstieg. Solche Gleisstrecken gibt es auch in anderen U-Bahn-Abschnitten, wo aufgrund der Nähe zu Bebauungen der Schall und die Vibrationen der Züge besser gedämmt werden müssen – und zwar mit Hilfe von Federelementen, die in einem Hohlraum zwischen einer Betonplatte und dem Gleis liegen. Pumpen im Tunnelnetz sorgen dafür, dass das Gleisbett immer trocken bleibt.
Papier verstopfte Pumpe im U-Bahn-Tunnel
Fällt eine Mal aus, wird automatisch ein Warnsignal abgegeben. Deshalb wurde auch keiner misstrauisch, dass an der Pumpe im Gleisabschnitt zur Messe etwas nicht stimmen konnte. Die lief und lief offenbar einwandfrei. Doch bei einer genaueren Inspektion erkannte man am Donnerstag, dass das Rückschlagventil durch vom Unwetter angespülten Dreck blockiert wurde. Konkret: durch ein verklumptes Stück weißes Papier – so dass kein Wasser mehr gefördert werden konnte. Die Konsequenz aus der Geschichte: Beim nächsten Starkregen will die Evag sofort ein kritisches Auge auf ihre Pumpen werfen. Auch wenn die Alarmlampe nicht aufleuchtet
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