Essen. Nach dem Starkregen sackten Pflastersteine auf dem Gehweg der Viehofer Straße ab. Unter dem Loch liegt ein großer, unbekannter Hohlraum.
- Loch im Gehweg vor Wohn- und Geschäftshaus gibt Blick in großen unterirdischen Hohlraum frei
- Stadtsprecherin: „Stadtwerke und Amt für Wasserwirtschaft werden Bodenuntersuchung vornehmen“
- Stadtarchäologe: „Hier gab es schon Anfang des 19. Jahrhunderts Bebauung bis in die Straße hinein“
Ein rätselhafter Hohlraum unter der Viehofer Straße im Nordviertel beschäftigt die Stadtwerke, die Stadtverwaltung und Turgay Yildirim. Der Einzelhändler betreibt an der Viehofer Straße 16 das Geschäft „Essen City Games“. Den Zugang zu seinem Laden haben Polizei und Feuerwehr am Dienstag nach den Starkregenfällen am Mittag weiträumig abgesperrt, nachdem Yildirim sie alarmiert hatte: „Ein Kunde ist über den Gehweg vor meinem Geschäft gegangen, dann war plötzlich ein Pflasterstein weg“, berichtet der 50-Jährige.
Das so entstandene Loch auf dem Gehweg vor dem gut 30 Jahre alten Wohn- und Geschäftshaus gibt den Blick in einen unterirdischen Hohlraum frei, so Yildirim, „der ist sicher vier mal fünf Meter groß. Ich habe genau darüber mein Auto abgestellt und nicht geahnt, wie riskant das war.“
Stadtarchäologe: "Hier gab es schon Anfang des 19. Jahrhunderts Bebauung“
Was merkwürdig sei: „Da ist kein Keller, keine Kanalisation, und da liegen auch keine Leitungen.“ Auch ein Tagesbruch durch Bergbauschäden scheint zumindest eher unwahrscheinlich. „Die Stadtwerke und das Amt für Wasserwirtschaft werden eine Bodenuntersuchung vornehmen“, sagte eine Stadtsprecherin. Im Moment gebe es noch keinerlei Erkenntnisse.
Stadtarchäologe Detlef Hopp, ebenfalls über den Hohlraum informiert, recherchierte in alten Karten von 1803 und berichtet: „Hier gab es schon Anfang des 19. Jahrhunderts Bebauung bis in die Straße hinein.“ (pw/ni)