Hildesheim/Essen. Ein Essener (25) steht ab Mittwoch vor Gericht. Es soll Flüchtlinge nach Deutschland geschleust haben. Bundespolizei hatte Schleuser-Ring gesprengt.

Der mutmaßliche Kopf einer international agierenden Schleuserbande aus Essen muss sich am Mittwoch (9 Uhr) an vor dem Landgericht Hildesheim verantworten. Der 25-Jährige soll zusammen mit gesondert verfolgten Komplizen vornehmlich libanesische und syrische Staatsangehörige auf dem Luftweg illegal nach Deutschland gebracht haben. Dabei kassierte die Bande bis zu 10.000 Euro pro Person.

Angeklagtem drohen bis zu zehn Jahren Haft

KriminalitätDie Bundespolizei hatte den Schleuser-Ring im November vergangenen Jahres gesprengt. Fast 600 Beamte hatten zeitgleich Gebäude an 25 Orten in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg durchsucht. Sieben Verdächtige wurden festgenommen, darunter auch der 25-Jährige.

Dem Mann aus Essen werden sieben versuchte und fünf vollendete Schleusungen sowie Urkundenfälschung und gewerbsmäßiges Verschaffen falscher Papiere vorgehalten. In einem Fall sollen dabei zwölf Personen auf einmal illegal nach Deutschland gelangt sein. In den anderen erfolgreichen Fällen waren es jeweils ein oder zwei Personen. Die geplante Schleusung einer zehnköpfigen libanesischen Familie, für die die Täter vorab 90 000 Dollar kassiert haben sollen, sei dagegen gescheitert, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Dem Angeklagten drohen bis zu zehn Jahren Haft. (dpa)