Essen-Rüttenscheid. 87 Händler und Gastronomen zeigen noch bis zum 24. April Fotografien, Gemälde und Skulpturen. Galeristen hoffen auf zusätzliches Publikum.

  • Rüttenscheider Kunstmeile bis zum verkaufsoffenen Sonntag, 24. April, geöffnet
  • 87 Händler und Gastronomen zeigen Fotos, Gemälde und Skulpturen
  • Galeristen hoffen auf neues Publikum

„Die Rü wird von vielen Menschen in Essen ja eher als Meile für Feier-, Ess- und Trink-Kultur wahrgenommen. Die Kunstmeile zeigt einmal mehr, dass das zu kurz gegriffen ist und die Rü auch ganz anders Kultur kann“, sagte Oberbürgermeister Thomas Kufen am Samstag bei der Eröffnung der „Rü Art“ im Café Kötter.

Bis einschließlich 24. April verwandelt sich die Straße auf 2,5 Kilometern in die größte Galerie der Stadt: Mehr als 50 Künstler stellen in den Schaufenstern und Läden von 87 Händlern und Gastronomen aus, zudem sind sechs Rüttenscheider Galerien an der Kunstmeile beteiligt.

Neben der Interessengemeinschaft Rüttenscheid als Veranstalterin, waren es vor allem Lore Klar vom Forum Kunst und Architektur und Petra Salhöfer, ehemals Chefin des Kulturbüros, die Künstler und Händler in den vergangenen Monaten von ihrer Idee überzeugt haben: „Die Kunstmeile soll zum einen bei der Vernetzung der Künstler helfen, zum anderen aber auch zu nachhaltigen Kooperationen führen. Einige Einzelhändler haben bereits zugesichert, ihre Läden auch außerhalb der Kunstmeile für Ausstellungen zur Verfügung zu stellen“, sagte Petra Salhöfer. Darunter etwa der Imbiss „Johnnys Esskultur“, in dem man aktuell Malerei von Jutta Böhme parallel zu Peru-Kartoffel und Pils genießen kann. Die Kunst in den Alltag zu bringen, sei ein großes Ziel von „Rü Art“: ganz gleich ob mit Fotografien beim Schuheinkauf, großflächigen Gemälden beim Geschenkestöbern oder Skulpturen zu Kaffee und Kuchen.

Passende Kunst ausgewählt

Auch die Rüttenscheider Künstlerin Ilse Straeter begrüßt die Aktion: „Ich fand die Idee von Kunst in Schaufenstern immer schon gut; in die gleiche Richtung geht ja der Kunsttag in Werden. Auf diese Weise wird Kunst niedrigschwellig zu den Menschen gebracht und erreicht nicht bloß einen ausgewählten, elitären Kreis, der sich ohnehin schon dafür interessiert. Lore Klar ist es außerdem gelungen, zu jedem Geschäft die passende Kunst auszuwählen“, lobte Straeter, die ihre Malerei in ihrem eigenen Geschäft an der Joseph-Lenne-Straße zeigt.

Colmar Schulte-Goltz von der Galerie Kunstraum freut sich ebenso darüber, dass die Kunst „nun da stattfindet, wo die Menschen sind“. Während „Rü Art“ bewusst regionalen Künstlern eine Plattform bietet, schlagen die beteiligten Galerien den Bogen zur internationalen Kunstszene: So sind im Kunstraum bis 14. Mai noch die Arbeiten von Renata Tumarova zu sehen, die in ihrer Kunst die Eindrücke von Reisen um die ganze Welt verewigt. Schulte-Goltz: „Vielleicht lockt die Kunstmeile ja nun auch solche Menschen zu uns, die bislang nur von draußen herein geschaut haben. Wir würden uns freuen.“

Die Rüttenscheider Kunstmeile ist geöffnet bis zum verkaufsoffenen Sonntag am 24. April. Alle beteiligten Künstler und Geschäfte finden sich auf dem Flyer, der an der Rü ausliegt, sowie auf www.rüttenscheider-kunstmeile.de