Essen. . Gegen die pegida-nahe Initiative „Essen gegen Politikwahnsinn“ sind 500 Bürger auf die Straße gegangen. Polizei meldet insgesamt sieben Strafanzeigen.

Aufgeheizte Kundgebungen haben am Mittwochabend einmal mehr für einen Großeinsatz der Polizei in der Essener City gesorgt. Rund 500 Bürger folgten dem Aufruf des Bündnisses „Essen stellt sich quer“ und mehrerer politischer Parteien, gegen den ersten Auftritt der pegida-nahen Initiative „Essen gegen Politikwahnsinn“ auf die Straße zu gehen.

Polizeiketten trennten die Lager, die sich anfangs auf dem Hirschlandplatz und dem Hans-Toussaint-Platz versammelten. Zu Beginn explodierte an der Lichtburg ein Böller. Der Werfer, den die Polizei dem linken Lager zurechnet, und weitere zehn Personen kamen ins Gewahrsam. Ein Knallkörper-Depot wurde sichergestellt.

Verunglimpfung eines Verfassungsorgans

Weitere Feuerwerkskörper flogen beim Umzug von „Essen gegen Politikwahnsinn“. Gegen einen ihrer Redner wird wegen Verunglimpfung eines Verfassungsorgans ermittelt. Er hatte den Bundespräsidenten öffentlich beleidigt. Insgesamt meldete die Polizei sieben Strafanzeigen, fünf davon gegen Linke. Grillo-Intendant Christian Tombeil nannte das rechtslastige Schauspiel vor seiner Tür „unerträglich“.

Stunden vor der Demo der Initiative „Essen gegen Politikwahnsinn“, die nach Behördenangaben etwa 80 Anhänger unter einer Fahne „Refugees not welcome“ versammelte, hatte die Polizei Vorwürfe von „Essen stellt sich quer“ als „unhaltbar“ zurückgewiesen. Wie berichtet, kritisierte das Bündnis, dass ein Protest in weiten Teilen unmöglich gemacht worden sei. Das Präsidium konterte: „Alle Gespräche werden nach den gleichen rechtlichen Vorgaben und unabhängig vom Demonstrationsanlass geführt, ob uns dieser gefällt oder nicht.“ (j.m.)