Essen. . Jagdpächter in Essen-Schuir findet toten Rehbock mit Bisswunden - und appelliert an Hundebesitzer, Vierbeiner nur auf Wegen von der Leine zu lassen.

Und wieder einmal erreichte Heiner Beckmann der Anruf eines Spaziergängers: „Hier liegt ein toter Bock im Wald.“ Für Beckmann, Jagdpächter von weiten Teilen in Schuir, ist der Fall eindeutig: „Der etwa zwei, drei Jahre alte Bock wurde von einem Hund gerissen. Darauf lassen die schweren Verletzungen und Bisswunden schließen. Ein Fuchs würde ein ausgewachsenes Rehwild nicht reißen.“

Zwar in unregelmäßigen Abständen, aber eben viel zu oft, wird Beckmann über derartige Meldungen in Kenntnis gesetzt. Verstärkt dann, wenn es die Hundebesitzer hinaus in die freie Natur zieht.

Ohne Leine nur auf Waldwegen

Dabei sollte vor allem jetzt, wo die Setzzeit bald beginnt, verstärkt Rücksicht genommen werden. Werdende Muttertiere sind in dieser Zeit besonders stressempfindlich und die Jungtiere sind Hunden schutzlos ausgesetzt. Oberste Regel: „In Wäldern dürfen Hunde außerhalb von Wegen nur angeleint mitgeführt werden.“ So steht es auch im Landesforstgesetz. Klar ließen sich nicht alle Hundebesitzer über einen Kamm scheren, aber bedauerlicherweise stößt Beckmann nicht selten auf uneinsichtige Hundebesitzer, die sich auch nicht belehren lassen würden oder damit argumentieren, dass „mein Hund so etwas nicht macht“. Wiederum andere wüssten einfach nichts von der Leinenpflicht, seien aber nach kurzer Aufklärung einsichtig.

Genauso verhält es sich auch mit dem Betreten der Felder. Vielerorts wird in Schuir Futter für Tiere oder auch Lebensmittel für Menschen angebaut. „Wenn freilaufende Hunde auf diesen Feldern ihr Geschäft verrichten, kann es zu schwerwiegenden Folgen kommen. Kot kann zum Nährboden für Botulismuskeime werden“, weiß der Experte. In einigen Fällen seien Tiere nach dem Verzehr der Silage schon an einer Vergiftung gestorben.