Bochum. . Volksbank reagiert mit Spezialsystem. Gas soll verhindern, dass zündfähiges Gemisch entsteht. Warnaufkleber sollen helfen, die Täter abzuschrecken.

Zuletzt sprengten unbekannte Täter in der Bethanienstraße in Bochum-Gerthe einen Geldautomaten der Commerzbank in die Luft. Es war seit November letzten Jahres der vierte Fall in der Stadt. Die Geldinstitute wollen nicht länger tatenlos zusehen. Dabei geht es nicht allein um den Schutz des Geldes: „Viele unserer Automaten liegen in Wohngebieten oder auch direkt in Wohnhäusern. Es geht um die Sicherheit der Menschen, die dort leben“, sagt Holger Hippel von der Volksbank Bochum/Witten.

Mit einer neuen Technik, die verhindern soll, dass das Gas überhaupt gezündet werden kann, will die Volksbank ihre rund 30 Automaten-Standorte in Bochum und Witten schützen.

„Wir haben jetzt damit begonnen, die Automaten umzurüsten“, so Hippel. Einzelheiten, etwa wie lange es dauern kann, bis alle Automaten mit der neuen Technik des „Gas Neutralisation-Systems (AGN)“ ausgestattet sind, wollte Hippel nicht verraten. Der Hersteller wirbt im Internet offen für diese Technik. Dort heißt es etwa: „Bei Einsatz von AGN werden Straftäter, schon bei der Ausspähung des geplanten Tatorts auf die Sinnlosigkeit ihres Vorhabens durch spezielle, in Täterkreisen bekannte, Warnaufkleber hingewiesen.

Sollten es Straftäter wider Erwarten doch versuchen, den Geldautomaten zu sprengen, wird die Sprengung unterbunden und der definierte Alarmkreis alarmiert.“ Wohl wissend, welche Tätergruppen, vor allem mit welchem nationalen Hintergrund diese Taten begehen, sind die Warnaufkleber gleich in fünf Sprachen, darunter auch Russisch, gehalten

Nächtliche Schließung für Sparkasse kein Thema

Die Sparda-Bank hat angekündigt, nachts ihre Geldautomaten nicht mehr offen zu halten. Damit reagiert sie auf das Täterverhalten. Laut Polizei kam es zu den Sprengungen zwischen 2 und 3.30 Uhr in der Nacht. Für die Sparkasse, die mit rund 80 Geldautomaten der größte Anbieter ist, seien nächtliche Schließungen, auch mit Blick auf den Service, derzeit kein Thema. Allerdings habe man, so ein Sprecher, „geeignete Sicherheitsmaßnahmen“ zum Schutz der Automaten ergriffen. Einzelheiten wollte er nicht nennen.