Essen. Zur Chrisam-Messe am Gründonnerstag kamen Ministranten aus dem gesamten Bistum. Ruhrbischof Overbeck predigte über das Heimatgefühl.

  • Rund 800 Messdiener feiern am Gründonnerstag mit Bischof Ovberbeck
  • Overbeck erinnert am Jahrestag auch an die Opfer des Germanwings-Absturzes
  • Bischof: Für Flüchtlinge solle die Kirche in Deutschland eine Chance sein

Im Kreuzgang des Doms drängeln sich hunderte Jugendliche; sie für den Einzug in die Kirche in Zweierreihen zu positionieren, ist keine leichte Aufgabe. Rund 800 Messdiener aus dem Ruhrgebiet und dem Märkischen Sauerland sind am Gründonnerstag nach Essen gekommen, um mit Bischof Franz-Josef Overbeck die Chrisam-Messe zu feiern. Er weihte die Heiligen Öle, die während des Jahres in den katholischen Gemeinden zur Salbung genutzt werden.

„Ich komme schon seit elf Jahren hierher“, erzählt die 20-jährige Susen Walter. 2004 hat sie die Kommunion empfangen, kurz darauf wurde sie Messdienerin und mittlerweile leitet sie eine Jugendgruppe in der katholischen Gemeinde Altenessen, die mit 20 Ministranten bei der Chrisam-Messe vertreten ist. „Es ist ein tolles Gefühl, hier zu sein, zu wissen, dass wir nicht alleine sind. Das Gemeinschaftsgefühl wird enorm gestärkt.“ Mit ihr zusammen ist Matthias Griemens gekommen. Er trägt wie Susen Walter einen roten Talar mit dem weißen Rochett darüber. Die ganze Familie des 16-Jährigen ist in der Kirche aktiv. „Ich kenne das gar nicht anders“, sagt der Altenessener, der seit sieben Jahren in der Messe dient. Dass die katholische Kirche ein Problem mit dem Nachwuchs hat, spürt man hier nicht. Susen Walter lacht: „Bei uns klappt das gut mit der Jugendarbeit.“

Erinnerung an Flugzeugabsturz

800 Messdiener feiern in Essen

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So gefüllt mit jungen Menschen ist der Essener Dom aber wohl nur dieses eine Mal im Jahr zur Chrisam-Messe. Nicht alle finden einen Platz, viele Ministranten stehen in den Gängen. In seiner Predigt stellt der Ruhrbischof Overbeck die Frage nach dem Zuhause in den Mittelpunkt: „Wo ist Heimat?“, fragt er die Kinder und Jugendlichen und findet die Antworten: „Wir sind bei den Menschen zu Hause und wir sind bei Gott zu Hause.“ Für die Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, solle die Kirche eine Chance sein, „ein offener Raum für alle, die ein Zuhause brauchen“.

Overbeck erinnert auch an den Absturz der Germanwings-Maschine, der sich an Gründonnerstag zum ersten Mal jährte, und bei dem auch Mitglieder seiner Kaplansgemeinde Haltern starben. „Der Trost ist schwer zu finden im Leben, aber wir hoffen, dass wir auch ihnen ein Zuhause geben können.“

Bei der Messe hatten unter anderem die Ministranten der Gemeinde St. Josef auf der Ruhrhalbinsel die Ehre, am Altar zu dienen. Bischof Overbeck vermengte Balsam und Rosenöl mit Olivenöl zum Chrisam – und die Kinder durften nach vorne kommen, um zu schnuppern.

Nach dem Gottesdienst sollten die Jugendlichen je sieben Messdiener aus anderen Städten finden und sich mit ihnen fotografieren lassen. Für die 20-jährige Sofie Sahlmann eine Gelegenheit, ihre Freunde zu treffen. „Das Gefühl, dabei zu sein, ist etwas ganz Besonderes.“