Essen. . Aus für VDM an der Westendstraße. Die Suche nach einem Käufer verlief erfolglos. 75 Arbeitsplätze in Essen fallen weg. IG Metall übt Kritik.
- Die Suche nach einem Käufer verlief erfolglos
- 75 Arbeitsplätze in Essen fallen dadurch weg
- IG Metall übt Kritik an Schließungsbeschluss
Die VDM Metals stellt ihre Titanproduktion in Essen ein und schließt im August ihr Werk an der Westendstraße. Damit gehen in Essen 75 Arbeitsplätze verloren. Zuvor war die Suche nach einem Käufer gescheitert.
Nach Angaben der Geschäftsführung schreibt das Werk, das früher zu Thyssen-Krupp gehörte, Verluste. „In den vergangenen fünf Jahren ist es uns leider nicht gelungen, unsere Titanproduktion profitabel zu betreiben“, teilte Geschäftsführer Niclas Müller am Donnerstag im Anschluss an eine Betriebsversammlung mit. Grund seien fallende Titanpreise, die nach Ansicht von VDM auf absehbare Zeit kein auskömmliches Niveau erreichen werden.
IG Metall kritisiert Beschluss
Die IG Metall kritisierte den Schließungsbeschluss dennoch. „Wir hätten uns gewünscht, der neue Eigentümer hätte einen längeren Atem bei der Käufersuche bewiesen und dem Unternehmen mehr Zeit gegeben“, sagte Gewerkschaftssekretär Holger Neumann. Doch dies sei wohl eher nicht im Sinne eines Hedgefonds. VDM Metals gehört seit September 2015 dem Finanzinvestor Lindsay Goldberg Vogel (LGV) – mit dem langjährigen Klöckner&Co-Chef Thomas Ludwig und Ex-Thyssen-Lenker Dieter Vogel an der Spitze. VDM soll noch bis vergangenen Freitag mit einem Interessenten verhandelt haben. Die Gespräche sollen jedoch am Wochenende geplatzt sein.
Das Werk an der Westendstraße schrumpft schon seit längerem. In Spitzenzeiten waren dort fast 200 Mitarbeiter beschäftigt. Laut IG Metall muss das Unternehmen den verbliebenen 75 Mitarbeitern nun Arbeitsplätze in seinen anderen Werken anbieten. Dies sehe eine zwischen ihr und der Geschäftsführung geschlossene Vereinbarung vor. Die Frage ist nur, wie viele Mitarbeiter das Angebot annehmen können. VDM betreibt in NRW Standorte in Werdohl, Unna und Altena. Betriebsrat und Management werden nun über einen Sozialplan und Interessenausgleich verhandeln.