Essen-Freisenbruch.. Tatort Bergmannsbusch: Im neuen „Krimmini Ruhr“ hängt ein Angreifer des Fußball-Kreisligisten TC Freisenbruch tot an der Querlatte.

Ein einziges Mal hat Arnd Rüskamp im Bergmannsbusch Fußball gespielt. Da bereitete der Gymnasiast von der Wolfskuhle als Vorstopper ein Tor vor – von der Mittellinie. Dass er viele Jahre später einmal einen Krimi über den am „Busch“ beheimateten TC Freisenbruch 02 schreiben würde, wusste er da noch nicht. Doch jetzt hat der Traditionsverein ihn: den eigenen „Krimmini Ruhr“.

Als der Horster wieder einmal, wie zu Schulzeiten, durch das Tal lief, am idyllisch gelegenen Stadion des Kreisligisten vorbei, war da der Gedanke: „Das ist die richtige Kulisse für einen fiktiven Mordfall.“ Rüskamp ist Verleger, Journalist und Autor. Gemeinsam mit Jörg Stanko, ebenfalls Journalist und Autor, bringt er seit vergangenem Jahr im Rhythmus von drei Monaten einen „Krimmini“ heraus: zwei Krimis in Kurzgeschichtenformat. „Der TC Freisenbruch hat ein freches Marketing und benutzt das Vokabular der Großen, das gefiel uns“, erzählt der Frohnhausener Jörg Stanko. Rüskamp fügt hinzu: „Die Kreisliga kann alles, was die Champions League auch kann: Emotionen, Emotionen, Emotionen.“ Die Autoren sprachen den Verein an und bekamen sofort grünes Licht.

Freisenbrucher wollen unter die Top 100 Fußballvereine bei Facebook

Die Fußballer hatten sich im vergangenen Sommer ein Saisonziel gesetzt: Nicht der Aufstieg stand im Vordergrund, sondern die Steigerung des Bekanntheitsgrades. Die Freisenbrucher wollen bei Facebook unter die Top 100 der Fußballvereine kommen. „Derzeit stehen wir auf Platz 111“, sagt Peter Schäfer aus dem Vorstand des TC. Dass sein Klub jetzt auch noch mit einem eigenen Krimi aufwarten kann, ist ein guter Schritt in Richtung der angestrebten 4000 Facebook-Fans, die für die Top 100 benötigt werden.

Die Fußball-Kurzgeschichte ist nur eine von einer ganzen Reihe von Werken, die die beiden Essener Autoren zu Papier brachten.
Die Fußball-Kurzgeschichte ist nur eine von einer ganzen Reihe von Werken, die die beiden Essener Autoren zu Papier brachten. © FUNKE Foto Services | FUNKE Foto Services

Jörg Stanko hat für diese zweite Ausgabe des Krimmini die Geschichte „Schalke, wir lieben dich“ aufgeschrieben, bei der Kalle Krusenberg, Privatdetektiv aus Holsterhausen rund um den Gelsenkirchener Traditionsverein ermittelt. In Arnd Rüskamps „Die Stürmerfrage“ hängt Ronnie, der gerade erst verpflichtete Angreifer des TC Freisenbruch, an der Querlatte. Tot – mit einer Schlinge um den Hals. Die ebenfalls neue Pressesprecherin, Toni Hasenäcker, ermittelt auf eigene Faust. Die Sprache des Krimis passt auf den Fußballplatz, die Protagonisten sprechen feinsten Ruhrgebietsdialekt. „So und getzt hebse ma den Ronnie an, damit ich dem die Strippe vom Hals knoten kann“, weist da der 1. Vorsitzende des Vereins den Platzwart an.

‘Der TC Freisenbruch hat eine Leiche im Keller’

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Bei der Lesung der beiden Kurz-Krimis am Dienstag im Bergmannsbusch stellten die beiden Autoren die Geschichte szenisch nach – und wanderten mit den Zuhörern, sich an den Tatorten entlanghangelnd, über den Ascheplatz. Peter Schäfer ist begeistert: „Wir wollen diese Saison alles etwas anders machen, etwas verrückter. ‘Der TC Freisenbruch hat eine Leiche im Keller’: Diese Schlagzeile will sonst kein Verein über sich lesen. Wir wollten genau diese Schlagzeile haben.“

Mit 69 Seiten in kleinem Hosentaschenformat ist der „Krimmini Ruhr“ ein guter Begleiter für Pendler. In den kommenden zwei Wochen ist die zweite Ausgabe mit den Geschichten „Die Stürmerfrage“ und „Schalke, wir lieben dich“ exklusiv beim TC Freisenbruch 02 erhältlich, danach frei im Buchhandel. Das Taschenbuch kostet 4,95 Euro.

TC Freisenbruch radelt zum Auswärtsspiel

Der nächste außergewöhnliche Termin beim TC Freisenbruch steht bereits an: Am Sonntag, 14. Februar, geht es mit dem Fahrradzum Auswärtsspiel bei der SG Kupferdreh/Byfang II. Um 10 Uhr ist Treffpunkt im Bergmannsbusch.

Der TC hatte versprochen, beim Etappenziel von 2000 Facebook-Fans zum nächsten Auswärtsspiel zu radeln. „Das gesparte Spritgeld geht als Spende an die Aktion Lichtblicke“, erklärt Initiator Peter Schäfer.