Essen. . Weil es in Düsseldorf oder Köln mittlerweile zu teuer geworden ist, suchen Käufer Objekte im Ruhrgebiet. Mit 553 Haus-Verkäufen steht Essen hier an der Spitze.
Essen gerät stärker in den Blick von Immobilienanlegern. Insgesamt 553 Wohn- und Geschäftshäuser wechselten im Jahr 2014 den Besitzer – ein Plus von immerhin 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im bundesweiten Ranking des Maklerunternehmens Engel & Völkers Commercial, das jetzt erschienen ist, verbesserte sich Essen damit von Platz 10 auf den 4. Rang. Nur in Berlin, Leipzig und Köln wurden 2014 mehr Wohn- und Geschäftshäuser veräußert. Insgesamt hat Engel & Völkers für seinen Vergleich 56 Städte im Bundesgebiet untersucht. Als Wohn- und Geschäftshaus bezeichnet das Unternehmen Immobilien mit mindestens vier vermieteten Wohnungen, die im Besitz einer Privatperson, einer Erbengemeinschaft oder eines Unternehmens sind.
„Bisher war der Investitionsfokus überwiegend auf die Metropolen gerichtet, streift jedoch immer häufiger Städte wie Essen“, erklärte Carsten Rieckhoff von Engel & Völkers. Das liege daran, dass in Städten wie München oder Düsseldorf das Angebot knapp wird und die Preise hoch sind. Mussten Käufer beispielsweise in Düsseldorf durchschnittlich 2070 Euro pro Quadratmeter für eine Immobilie in guter Lage zahlen oder in Köln 2740 Euro, waren es in Essen gerade einmal 1325 Euro, so die Studie. Damit haben sich die Preise in der Stadt gegenüber 2013 nicht verändert, während sie in Düsseldorf und Köln um fünf Prozent gestiegen sind.
Käufer in Essen sind bereit, das 14-fache einer Jahresmiete für die Immobilie zu zahlen, während in der Landeshauptstadt der Faktor schon bei fast 20 liegt, in Köln sogar bei 20,5 Prozent.
Im Vergleich der Ruhrgebietsstädte müssen Anleger in Essen jedoch am meisten bezahlen. In Dortmund lag der Durchschnittspreis bei 1090 Euro pro Quadratmeter, in Duisburg bei 950 Euro, in Bochum bei 1050 Euro und in Mülheim bei 1200 Euro.
Mieten bislang stabil
Wie die Häuser- sind auch die Mietpreise im Untersuchungszeitraum in Essen stabil geblieben. In einfachen Lagen (Essener Norden und Osten) bewegten sie sich zwischen 4,50 und 5,80 Euro, in mittleren Lagen (z.B. Überruhr, Gerschede, Frohnhausen, Dellwig) zwischen 5,50 und 6,40 Euro. In guten Lagen wie Frintrop, Bedingrade, Schönebeck, Haarzopf, Burgaltendorf, oder Kupferdreh zahlten Mieter zwischen 7 und 7,50 Euro, während in Top-Lagen 8 bis 10 Euro fällig wurden.
Abschließende Verkaufszahlen für 2015 liegen indes noch nicht vor. Die Experten von Engel & Völkers erwarten zwischen 400 und 430 Verkäufe von Wohn- und Geschäftshäusern in Essen und damit wieder eine recht hohe Zahl.