Essen. Die 20. Auflage des Joe-Festivals geht vom 14. bis 16. Januar im Katakomben-Theater über die Bühne. Stars und Newcomer sind hier gleichermaßen gefragt.

Es gibt größere Jazz-Festivals im Land, mit längerer Tradition und prominenteren Namen. Aber wenn eine Reihe wie das Joe-Festival in diesem Jahr das 20. Bestehen feiern kann, dann darf man schon von einer Institution der Musikszene sprechen. Stars und Newcomer waren da, Entdeckungen wurden gemacht und Überraschungen gefeiert. Und so soll es auch bleiben zum 20. Geburtstag, den die Programmmacher Patrick Hengst und John-Dennis Renken vom 14. bis 16. Januar mit möglichst vielen Gästen im Katakomben-Theater im Girardethaus feiern wollen. Die Macher der Jazz Offensive Essen, kurz JOE, hoffen auf drei Tage lang volles Haus – schließlich verspricht das Programm eine spannende Mischung aus Experimentellem und Bekanntem, aus lustvoll Improvisiertem und kunstvoll Inszeniertem. Vor allem steht wieder mal eine spielfreudige Erweiterung des Jazz-Begriffs an, den Hengst längst aus seinen engen Fesseln gelöst hat. „Fast schon egal, was man damit anstellt“, findet er. Hauptsache, es hat Qualität. Und passt ins Konzept.

Was gut klingt, muss freilich auch bezahlbar sein, weshalb das JOE-Festival immer auch ein Verhandlungs-Kunststück ist. „Wir versuchen, für die Gagen nicht mehr als 9000 Euro auszugeben“, skizziert Hengst den engen finanziellen Rahmen. Immerhin wurde der Zuschuss aus dem Kulturbüro zum Jubiläum leicht angehoben, zudem gibt es Co-Finanzierungen. Die Ausnahmemusiker Louis Sclavis und Vincent Courtois konnten so in Kooperation mit dem Deutsch-Französischen Kulturzentrum gewonnen werden. Eröffnet wird der Samstag mit dem Trio „Pep Ventura“, bei dem Hengst persönlich hinterm Schlagzeug sitzt. Ihnen folgen die Lea W. Frey Band, die sich im dichten Klangdschungel zwischen Reggae, Ballade und Pop eigene, verästelte Schneisen schlägt.

Klangtüftler ohne Geräusch-Nirwana

Die aus Norwegen anreisende Singer-Songwriterin Eva Pfitzenmaier wird das Publikum am Freitag mit einer Mischung aus Blues, Jazz, Afro, Elektropop und eigenen Bilderwelten verzaubern, während es der Essener FC Fritsch mit heimatlichen Musik-Größen von Johannes Nebel bis Simon Camatta auch mal „knallen lassen“ kann. Tobias Wembers mit dem WDR Jazzpreis ausgezeichnete Komposition „State of mind“ wird den Abend intensiv ausklingen lassen.

Das Programm

14. Januar: Filippa Gojo Quartett (20 h), Superimpose (21.15 h), spinifeX maXimus (22.30 h).

15. Januar: FC Fritsche (20 h), By the Waterhole (21.15 h), Subway Jazz Orchestra (22.30h).

16. Januar: Pep Ventura (20 h), Lea W. Frey Band (21.15 h), Louis Sclavis/Vincent Courtois (22.30 h).

Festivalticket 45/erm. 30 €, Tagesticket 20/erm. 15 € +VVG

Eröffnet wird das Festival inzwischen immer donnerstags. Das Filippa Gojo Quartett macht am 14. Januar den Aufakt. Superimpose sind zwei Klangtüftler, die doch nie ins Geräusch-Nirwana entweichen. Und die Mannen von „spinifeX maXimus“ aus den Niederlanden verstärken ihre Combo mit Musikern der Folkwang-Uni.

Erstmals spielt das Joe-Festival auch für Kinder. Achim Zepezauer, Florian Walter und Simon Camatta, kurz das Trio „Knu!“, laden am Samstag, 16. Januar, ab 15 Uhr zu einer munteren Forschungs-Fahrt in den Musiklift. Das Kinderkonzert findet in Kooperation mit dem „Kulturrucksack Essen“ statt.