Essen. Auto- und Lkw-Fahrer dürfen im Ruhrschnellwegtunnel nach circa drei Jahren wieder 80 statt 60 km/h fahren. Die neue Sicherheitstechnik im A40-Tunnel ist laut Straßen NRW nun komplett angeschlossen.

Spötter hatten ihn schon als "Ruhrschleichwegtunnel" bezeichnet: Seit circa drei Jahren galt im Ruhrschnellwegtunnel in Essen das gedrosselte Tempo von 60 Stundenkilometern, weil sich Arbeiten an der Leit- und Sicherheitstechnik immer wieder verzögerten. Am Freitag gab es dann die gute Nachricht für Autofahrer: Sie dürfen im Tunnel wieder Tempo 80 fahren.

Zuvor hatte der Landesbetrieb Straße NRW nach eigenen Angaben die neue Sicherheitstechnik im A40-Tunnel erfolgreich getestet. Die Arbeiten seien damit komplett abgeschlossen, so Straßen NRW. Nun können die Autofahrer zum Beispiel über die elektronischen Schilder an der Autobahn vor dem Tunnel gewarnt werden, wenn es in der 1005 Meter langen Röhre zu einem Unfall kommt.

Immer wieder Probleme im A40-Tunnel

Rund drei Jahre habe man an der Leit- und Sicherheitstechnik gearbeitet, erklärte ein Sprecher von Straßen NRW: So lange galt Tempo 60 im A40-Tunnel. In der Zeit wurden unter anderem elektronische Anzeigen zur Verkehrssteuerung, Videoerfassung und eine Tunnelsperranlage eingebaut. Dabei kam es immer wieder zu Verzögerungen, etwa weil Tunnel- und Umgebungspläne aus den 1970er Jahren stammten und viele Details einfach nicht verzeichnet waren. So stellte sich beispielsweise während der Arbeiten heraus, dass Kanäle für Kabel fehlten.

Den Abschluss der Arbeiten hatte Straßen NRW zwischenzeitlich für Ende 2014 angekündigt - doch der Termin konnte, wie so manch anderer, nicht gehalten werden.

Mit der neuen Technik setzt der Landesbetrieb eine europäische Sicherheitsrichtlinie um, die nach den schweren Tunnelunglücken im Alpenraum (Mont-Blanc-Tunnel 1999, Tauerntunnel 1999, Gotthardtunnel 2001) erarbeitet wurde. Die neue Sicherheitstechnik im Ruhrschnellwegtunnel kostet rund zehn Millionen Euro. (pg)