Weihnachtsbaum erstrahlt nun auch morgens im Lichterglanz
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Essen. . Essen Marketing erfüllt den Herzenswunsch von Kerstin Petry aus Heisingen und schaltet die Lichterketten nun auch von sechs bis acht Uhr an.
Kerstin Petry aus Heisingen liebt den Anblick des majestätisch funkelnden Weihnachtsbaums am Willy-Brandt-Platz. Umso betrübter ist die 29-Jährige, wenn sie ihren Partner Jan morgens um sieben am Hauptbahnhof absetzt. „Dann sehe ich die wunderschöne, riesige, aber leider dunkle Tanne“, schreibt sie dieser Zeitung. Die Zeilen, die dann folgen, lesen sich wie ein Wunschzettel. Denn sie münden in diese Bitte: „Könnte die Stadt die Beleuchtung nicht vielleicht schon morgens ab 6 Uhr anstellen?“ Und dann fügt Kerstin Petry sehnsüchtig hinzu: „Es würde unseren Morgen jeden Tag verschönern und uns Freude schenken.“
Nun, wir haben diesen Brief an die Essen Marketing GmbH (EMG) als Veranstalterin des Budenzaubers gerne weitergeleitet – allerdings in der Gewissheit, dass man dort auf die miserable Haushaltslage hin- und den Vorschlag sodann dezent abweisen würde. Doch es sollte anders kommen.
„Ab sofort wird der Weihnachtsbaum auch morgens von sechs bis acht Uhr leuchten“, verkündet EMG-Sprecherin Ina Will postwendend die gute Nachricht. Und fügt mit gütiger Stimme hinzu: „Gerade zur Weihnachtszeit erfüllen wir – sofern es in unserer Macht steht – sehr gerne die Herzenswünsche der Essener Bürger.“
Günter Schneider, seines Zeichens Elektromeister aus Mülheim, seit 21 Jahren zuständig für die Elektrifizierung des Essener Weihnachtsmarktes und seit 14 Jahren Chefbeleuchter der Essener Lichtwochen, handelt sofort. „Mein Monteur hat die Zeitschaltuhr für die Weihnachtsbaumbeleuchtung schon am Mittwoch neu eingestellt.“
Die innige Bitte der Leserin, die wohlwollende Reaktion der EMG und der simple Handgriff des Technikers – so einfach funktioniert das kleine Glück. Die 20 000 Lichter der 20 Meter hohen Nordmann-Pracht strahlen jetzt nicht nur zu den Öffnungszeiten des Weihnachtsmarktes (ab 11 Uhr), sondern schon in aller Herrgottsfrühe, wenn Pendler zum Hauptbahnhof hasten. „Ich freue mich“, frohlockt Kerstin Petry, die Anstifterin.
Essener Weihnachtstanne stammt aus Katernberg
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Und die Kosten? Elektromeister Schneider weist auf die dramatischen gesunkenen Energiekosten hin, seitdem LED-Technik beim Budenzauber in der Ruhrmetropole zum Einsatz kommt. „Früher haben wir bei den Essener Lichtwochen 260 000 Kilowattstunden verbraucht, jetzt sind es nur noch 45 000.“ Hinzu komme, dass ausschließlich erneuerbare Energie eingesetzt wird: Ein Wasserkraftwerk von der Mosel liefert den Saft für die Lichtwochen – mit Zertifikat.
Kerstin Petry wird ihren Partner an diesem Donnerstagmorgen wieder am Hauptbahnhof absetzen. Was ihm dort blüht, möchte sie vorher – Überraschung, Überraschung! – natürlich nicht verraten.
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