Essen. . Die alte Polizeischule an der Norbertstraße in Essen bleibt in Behördenhand. Schon 2016 sollen die Bauaufträge ausgeschrieben werden.

Seit 90 Jahren ist das 100.000 Quadratmeter große Gelände der alten Polizeischule an der Norbertstraße in Essen fest in Behördenhand – und wird es für die nächsten Jahrzehnte auch bleiben. Allen Planspielen für eine Wohnbebauung oder Gewerbeansiedlung wurde jetzt eine Absage erteilt: Die komplette Fläche samt der denkmalgeschützten Gebäude wird in den kommenden Jahren allein für polizeiliche Zwecke für mehrere zehn Millionen Euro nach modernsten Standards hergerichtet.

Dies berichtete Hans-Joachim Eistermann, Erster Polizeihauptkommissar und Geschäftsführer der eigens eingerichteten Projektgruppe zur Ertüchtigung der Norbertstraße, kurz: „ENo“, am Mittwoch auf Anfrage.

Alte Polizeischule in Essen verfällt

Die Toreinfahrt wie aus den 70er Jahren. Fotos: Kerstin Kokoska
Die Toreinfahrt wie aus den 70er Jahren. Fotos: Kerstin Kokoska © Essen
Das Kammgebäude mit seinen fünf Zähnen steht unter Denkmalschutz.
Das Kammgebäude mit seinen fünf Zähnen steht unter Denkmalschutz. © Essen
Eine ehemalige Tankstelle.
Eine ehemalige Tankstelle. © Essen
Das Tankstellenhäuschen zerfällt.
Das Tankstellenhäuschen zerfällt. © Essen
Das Kammgebäude mit seinen fünf Zähnen steht unter Denkmalschutz.
Das Kammgebäude mit seinen fünf Zähnen steht unter Denkmalschutz. © Essen
Duschen ist hier nicht mehr erlaubt.
Duschen ist hier nicht mehr erlaubt. © Essen
Wie aus dem Museum wirkt das Becken in der Dusche.
Wie aus dem Museum wirkt das Becken in der Dusche. © Essen
Original Kleiderhaken aus den 70er Jahren.
Original Kleiderhaken aus den 70er Jahren. © Essen
Hier tropft es auch schon mal von der Decke, wenn draußen die Sonne lacht.
Hier tropft es auch schon mal von der Decke, wenn draußen die Sonne lacht. © Essen
Dieses Gebäude steht auch unter Denkmalschutz.
Dieses Gebäude steht auch unter Denkmalschutz. © Essen
Als vor Amtsstuben noch geraucht werden durfte.
Als vor Amtsstuben noch geraucht werden durfte. © Essen
Für die Gebäude ist es eigentlich fünf vor 12.
Für die Gebäude ist es eigentlich fünf vor 12. © Essen
Lange schmale Flure.
Lange schmale Flure. © Essen
Hier ist die Zeit stehen geblieben.
Hier ist die Zeit stehen geblieben. © Essen
Der Putz bröckelt an vielen Stellen.
Der Putz bröckelt an vielen Stellen. © Essen
Das Kammgebäude mit seinen fünf Zähnen steht unter Denkmalschutz.
Das Kammgebäude mit seinen fünf Zähnen steht unter Denkmalschutz. © Essen
Das Kammgebäude mit seinen fünf Zähnen steht unter Denkmalschutz.
Das Kammgebäude mit seinen fünf Zähnen steht unter Denkmalschutz. © Essen
Das Kammgebäude mit seinen fünf Zähnen steht unter Denkmalschutz.
Das Kammgebäude mit seinen fünf Zähnen steht unter Denkmalschutz. © Essen
Das Kammgebäude mit seinen fünf Zähnen steht unter Denkmalschutz.
Das Kammgebäude mit seinen fünf Zähnen steht unter Denkmalschutz. © Essen
Mobiles Heizwerk im Container vor dem Haus.
Mobiles Heizwerk im Container vor dem Haus. © Essen
Betreten verboten.
Betreten verboten. © Essen
An der Treppe zum Polizeimuseum bröckelt es gewaltig.
An der Treppe zum Polizeimuseum bröckelt es gewaltig. © Essen
Hier rostet Geschichte, ehemaliges Wachhäuschen aus dem ersten Weltkrieg.
Hier rostet Geschichte, ehemaliges Wachhäuschen aus dem ersten Weltkrieg. © Essen
Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz , historische Lampe.
Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz , historische Lampe. © Essen
Auf dem Vordach wachsen kleine Birken.
Auf dem Vordach wachsen kleine Birken. © Essen
Das Kammgebäude mit seinen fünf Zähnen steht unter Denkmalschutz.
Das Kammgebäude mit seinen fünf Zähnen steht unter Denkmalschutz. © Essen
1/26

Letzte große Polizeidependance ihrer Art

Damit hat die Essener Polizei ihren wohl kniffligsten lokalen Fall mit tatkräftiger Unterstützung ihres Präsidenten nach vielen vergeblichen Anläufen für einen zentralen Standort im Essener Süden gelöst. Frank Richter ist offenbar gelungen, was seinen Vorgängern verwehrt blieb. Der Behördenleiter soll im Innenministerium letztlich für die Einsicht gesorgt haben, dass die ehemalige Polizeischule als letzte große Behördendependance ihrer Art im Ruhrgebiet eine Zukunft haben muss: mit Unterkünften, Trainingsmöglichkeiten, Werkstatt, Wirtschaftsgebäuden, Schießstand und Büros für rund 700 Beamte der Spezialeinheiten, der Einsatzhundertschaft und der polizeilichen Sonderdienste. Zudem wird die noch existente, aber schon lange nicht mehr zeitgemäße Wache gegenüber der Grugahalle an die Nordseite des Komplexes oberhalb der A 52 verlegt – Parkplätze für Besucher und Bushaltestelle inklusive.

Ein erster Zeitplan steht: Im kommenden Jahr soll der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes der Essener Behörde ein mit dem Innenministerium abgestimmtes Mietangebot für die nächsten Jahrzehnte basierend auf den noch zu ermittelnden Gesamtkosten des Vorhabens vorlegen. Dass im kommenden Jahr die Ausschreibungen für die Sanierung denkmalgeschützter Anlagen wie dem so genannten Kammgebäude im Bauhausstil und für die Neubauten wie dem Trainingszentrum anlaufen können, hält Hans-Joachim Heistermann für „nicht unrealistisch“.

Bis zum Jahr 2021 fertiggestellt

Rollen im ersten Halbjahr 2017 die Bagger an, dürfte der Komplex bei der bislang angenommenen Bauzeit von 40 Monaten bis zum Jahr 2021 fertiggestellt und eine lange Leidenszeit der dort nach wie vor unter widrigsten Umständen untergebrachten rund 400 Polizisten beendet sein. Ein Vierteljahrhundert lang wurde bekanntlich kaum Geld in die zusehends verfallenden Gebäude gesteckt.

Ein erster jetzt vorliegender Planentwurf wird derzeit mit den räumlichen Bedürfnissen der einzelnen polizeilichen Dienststellen abgestimmt und Hans-Joachim Eistermann ist zuversichtlich, auch diesen Fall zur Zufriedenheit aller Beteiligten lösen zu können: „Es gibt bislang keinerlei Hinweise, dass etwas nicht verwirklicht werden könnte.“