Essen.. Nach den starken Regenfällen ist die Ruhr binnen kurzer Zeit stark angestiegen. Der Wasserstand am Pegel in Werden lag am Dienstag bei 2,68 Meter – vor fünf Tagen noch bei 50 Zentimetern. Die Stadt Bochum hat am Dienstagvormittag die Pontonbrücke nach Burgaltendorf gesperrt.
So schnell kann’s gehen: Noch vor einigen Tagen dümpelte die Ruhr in Sachen Wassermenge unterdurchschnittlich dahin, nach den ergiebigen Regenfällen standen auch in Essen am Dienstag zahlreiche Uferwege unter Wasser.
Das bestätigte auch Ruhrverbands-Sprecher Marcus Rüdel. Der Pegel Werden stieg vom 29. November mittags bis zum 1. November morgens von 50 Zentimeter auf 2,70 Meter, am Pegel Hattingen – maßgeblich für die Wassermenge im Bereich Steele Horst – ging’s von 2,30 Meter auf 5,60 Meter hoch.
Während am Sonntag noch beschauliche 70 Kubikmeter (rund 500 volle Badewannen) pro Sekunde gemessen wurden, waren es am Dienstag 618 Kubikmeter. „Wir werten das als mittleres Hochwasser“, so Rüdel zur Einordnung. Zum Vergleich: Das letzte „hohe“ Hochwasser war 1998, damals war der Höchststand bei knapp 900 Kubikmeter. „Da sind wir noch ein gutes Stück entfernt.“
Leinpfad überflutet
In Kettwig ist der Leinpfad in Höhe der Wohnanlage Uferpalais, ehemals Scheidtsche Tuchfabrik, überflutet. Für den Kettwiger Stauwart Frank Kiebeler allerdings kein außergewöhnliches Ereignis, denn „an dieser Stelle geht der Leinpfad leicht bergab und es entsteht eine Senke. Bei 400 Kubikmetern Wasserablass pro Sekunde aus dem Stausee ist er überflutet. Derzeit lassen wir 500 Kubikmeter ab.“ Zum Vergleich: Das entspricht in etwa dem Inhalt von 2500 Badewannen pro Sekunde.
Die ergiebigen Regenfälle, die Sturmtief „Nils“ mit sich gebracht hat, haben an der Ruhr zu dieser ausgeprägten Hochwassersituation geführt. „Der Scheitelpunkt ist jetzt allerdings erreicht“, sagt Frank Kiebeler und gibt somit Entwarnung.
Der Wasserstand am Pegel Werden lag am Dienstagmittag bei 2,68 Meter – am 26. November erreichte er lediglich 50 Zentimer - das ist der mittlere Wasserstand im Jahresvergleich.
Bochum sperrt Pontonbrücke zwischen Dahlhausen und Burgaltendorf
Für viele Menschen im Essener Osten und Bochumer Westen hat das Ruhrhochwasser schon jetzt Folgen: Das Tiefbauamt der Stadt Bochum hat am Dienstagvormittag (1. Dezember) "aufgrund des aktuellen Wasserstandes und des Durchflusses der Ruhr" die Pontonbrücke zwischen Bochum-Dahlhausen und Essen-Burgaltendorf "bis auf Weiteres" gesperrt. Vor wenigen Tagen erst hatte die Stadt Bochum zum Ärger vieler Anwohner angekündigt, die Schwimmbrücke in Dahlhausen für den Kfz-Verkehr sperren zu wollen.