NRW. So viel Regen wie sonst im kompletten Dezember: Bis Dienstagnachmittag kann es in NRW kräftig schütten. Überflutungen gibt es aber jetzt schon.
Als hätte es in den vergangenen Tagen nicht schon genug geregnet: Am Dienstag kann es in NRW kräftig weiterschütten. Nur der Norden des Landes rund um Münster und Bielefeld bleibt wahrscheinlich verschont. Auch für den Kreis Kleve gibt's Hoffnung auf trockene Füße. Hier kann sogar die Sonne scheinen, erklärt Andreas Blei vom Wetterdienst Meteogroup.
An zwei Tagen mehr Regen als im Monatsmittel
Dagegen besonders finster (weil wolkenverhangen und regnerisch) sieht es im Märkischen Südkreis, im südlichen Sauerland, im Siegerland und im Bergischen Land aus. Die Unwetterzentrale warnt vor heftigem Starkregen. Seit Montagnachmittag sind hier schon bis zu 35 Liter pro Quadratmeter gefallen – und bis Dienstagnachmittag sind weitere 60 Liter drin. Zum Vergleich: Ein Durchschnitts-Dezember bringt in Siegen 60 Liter im kompletten Monat, so Wetterexperte Blei.
Auch für das übrige Land gilt (außer für den Norden) eine Unwetterwarnung. Hier können noch bis zu 35 Liter runterkommen. Rund 20 Liter pro Quadratmeter sind schon gefallen. Erst am Nachmittag wird es trockener.
Am Mittwoch und Donnerstag kann sogar die Sonne durchkommen. Am Freitag wird es wieder wechselhaft und grau.
Viele Bäche und kleinere Flüsse dürften spätestens jetzt übers Ufer treten. Der Pegel der Ruhr in Bochum steigt gerade um 10 Zentimeter pro Stunde an – Anlieger werden vor Überschwemmungen gewarnt. In vielen Kellern laufen die Pumpen schon.
Überschwemmungen und kleinere Erdrutsche möglich
In Ennepetal trat in der Nacht die Ennepe über die Ufer. In Gevelsberg musste die Feuerwehr eine Firmenhalle vor eintretendem Wasser schützen. In beiden Fällen waren, wie andernorts auch, verstopfte Gully Schuld. Noch immer liegt genug Herbstlaub auf den Straßen, um das Wasser am Abfließen zu hindern.
Zudem besteht die Gefahr kleinerer Erdrutsche. Das Erdreich ist aufgeweicht und schwer.
Am Rhein sei die Gefahr von Überflutungen allerdings gering, so Blei: Dazu reiche die Regenmenge nicht, und es regne auch nicht lange genug weiter. Zudem sei der Wasserstand wegen der Trockenheit der vergangenen Monate ohnehin niedrig gewesen.