Essen. Der neue Elternservice der Stadt Essen kommt im Sommer 2016. Das Vormerk-System berücksichtigt rund 18.000 Plätze in Essener Kindertagesstätten und bei Tagesmüttern.

Drei Jahre nach einem entsprechenden Ratsbeschluss kommt das lange angekündigte, elektronische Such- und Vormerksystem für Kinderbetreuungsplätze. Das hat jetzt die Stadtverwaltung mitgeteilt.

Von Sommer 2016 an sollen Eltern Plätze in einer Essener Einrichtung oder bei einer Tagesmutter digital ermitteln und sich vormerken lassen können. Das System berücksichtigt rund 18.000 Betreuungsplätze in 270 Kitas im Stadtgebiet, die von rund 80 Trägern betrieben werden. Auch rund 660 Stellen in der Kindertagespflege (Tagesmütter und -väter) sind berücksichtigt.

Bislang läuft die Suche nach einer Kinderbetreuung für Eltern so: So früh wie möglich müssen sich Väter und Mütter in den Kitas ihrer Wahl auf eine Warteliste setzen lassen. Um sicher zu gehen, einen Platz tatsächlich zu erhalten, sind Mehrfach-Anmeldungen in vielen verschiedenen Einrichtungen die Regel. Zu Beginn eines Jahres entscheiden die Einrichtungen dann über die Aufnahme der Kinder für das Kindergartenjahr, das immer am 1. August des Kalenderjahres beginnt.

Gültige Anmeldung muss weiter schriftlich erfolgen

Besonders die Mehrfach-Anmeldungen sorgen für erheblichen Verwaltungsaufwand bei allen beteiligten Institutionen.

„Trotz des künftigen, digitalen Vormerk-Systems ist es auch künftig wichtig und erwünscht, dass sich Eltern vor der Anmeldung persönlich bei der Einrichtung vorstellen“, betont Annette Berg, die Leiterin des Essener Jugendamtes. „Das System wird zwar den Verwaltungsaufwand erheblich vereinfachen, doch einen persönlichen Eindruck sollten sich die Eltern vorher schon machen.“ Das sei auch im Interesse der Kitas.

Klar ist auch: Verbindliche Buchungen werden online nicht möglich sein, die gültige Anmeldung erfolgt weiter schriftlich. Digital erfolgt lediglich eine Vormerkung.

Der Online-Service, über den andere Städte wie Düsseldorf seit Jahren verfügen, sollte eigentlich schon zum Kindergartenjahr 2014/15 in Betrieb gehen. „Ein erstes System, das wir uns näher angeschaut haben, kam nicht in Frage, unter anderem, weil es die Tagespflege nicht berücksichtigt“, sagt Peter Herzogenrath, der Sprecher des Essener Jugendamtes.

Software "Little Bird" für gut befunden

Weitere Verzögerungen wurden in Kauf genommen, weil die Stadt sicher gehen wollte, dass ein wirklich „gut funktionierendes System“ sowohl den Eltern als auch allen Trägern zur Verfügung stehe.

Vor rund einem Jahr wurde entsprechend eine neue Software überprüft und mittlerweile für gut befunden – sie heißt „Little Bird“. Verwaltungsintern werde damit bereits gearbeitet, heißt es. „Die Einrichtungen wurden zwischenzeitlich geschult und verwalten die Vertragsdaten bereits damit“, berichtet Herzogenrath.

Das Portal für den Endnutzer werde für Essener Eltern dann im Sommer 2016 freigeschaltet. Ab dann seien Vormerkungen für das Kindergartenjahr 2017/18 möglich.