Essen-Kettwig. . Marc Bees „dehydrierte Chips“ begeistern die Feinschmecker. Hugenpoet-Küchenchefin Erika Bergheim lässt ihm viel Raum für Experimente.

Geschmack ist nicht nur Geschmackssache. Wenn die Aromen auf der Zunge quasi explodieren, steckt meist viel Arbeit dahinter. Und ein kreativer Kopf. So einer wie Marc Bee.

Seit 2010 arbeitet er im Küchenteam von Erika Bergheim im Schlosshotel Hugenpoet. Und sie lässt ihm genügend Freiraum, um zu experimentieren. Ein Ergebnis sind die „dehydrierten Chips“. Mit diesen hauchdünnen Plättchen der Geschmacksrichtungen Rote Beete, Karotte, grober Senf, Fenchel und Ingwer sorgte der 31-Jährige jüngst für Furore. Er bot die kleinen Kunstwerke mit viel Geschmack, die kaum einen Viertel Millimeter dünn sind, im Rahmen einer Vernissage an. Sein Vater Günther Bee stellte seine Bilder in Kettwig aus - und der Sohn sorgte fürs Catering. „Ich habe versucht, das Thema Kunst kulinarisch zu fassen. Optisch erinnern die verschiedenen Chips an Blätter im Herbst“, sagt Marc Bee.

Dünne Köstlichkeiten

Der junge Koch Marc Bee arbeitet seit 2010 im Team von Hugenpoet-Küchenchefin Erika Bergheim. Foto: Reiner Worm / WAZ FotoPool
Der junge Koch Marc Bee arbeitet seit 2010 im Team von Hugenpoet-Küchenchefin Erika Bergheim. Foto: Reiner Worm / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Seine Ausbildung hat er im „Lorenz“ in Rüttenscheid gemacht und anschließend im Jagdhaus Schellenberg gearbeitet. Mit dem Küchenthema „Chips“ hat er schon lange experimentiert, die dünnen Köstlichkeiten oft zur Dekoration eingesetzt und sie immer weiterentwickelt. Mehlig kochende Kartoffeln, die zu einem Püree verarbeitet werden, sind die Basis. Dazu kommen dann noch die Geschmacksträger. Die Masse wird dann nicht etwa frittiert, sondern dünn ausgestrichen und bei niedriger Temperatur getrocknet. Eine Geschmacksbombe, aber keine Kalorienbombe, denn „ich arbeite ohne Fettzugabe“, sagt Marc Bee.

Das Farbenspiel seiner kleinen Kunstwerke fasziniert ihn besonders. „Wenn man zum Beispiel den Rote-Beete-Chip gegen das Licht hält, sieht das einfach nur toll aus.“

Marshmallow-Fondue und Polenta im Glas

Im Hugenpoet-Team ist Marc Bee der Tüftler, „der kreative Kopf“ wie Erika Bergheim sagt. Und sie begleitet ihn auf seinem Weg, gibt Tipps. „In der Küche ist Teamarbeit entscheidend - gemeinsam kann man spannende Dinge entwickeln“.

Und weil Marc Bee immer wieder für kulinarische Überraschungen gut ist, ist er auch für die sogenannte Merchandise-Ecke des Schlosshotels zuständig. Dort werden immer wechselnde Produkte aus der Schlossküche angeboten. Hugenpoet-Direktorin Gesa Brennecken schätzt die Experimentierfreude von Marc Bee. Und sie erinnert sich, „dass wir sogar ein Marshmallow-Fondue dort angeboten haben. Und Polenta im Glas. Und einen ganz herrlichen Maronen-Karamell-Aufstrich fürs Brot!“

Derzeit wird in der Schlossküche vorgearbeitet, die Lagerräume füllen sich, denn vom 3. bis 6. Dezember findet der mittlerweile 7. Hugenpoeter Nikolausmarkt statt. Und dafür wird Marc Bee auch eine ordentliche Menge seiner „dehydrierten Chips“ machen.