Essen-Kettwig. . Bald wird sich Dustin Kaiser auf den Weg nach Leeds machen, denn dort wird der 25-jährige in der Küche des Nobel-Restaurants „Crafthouse“ arbeiten.

Am 27. September wird sich Dustin Kaiser auf den Weg nach England machen. Drei Wochen lang hospitiert er in der Küche des Nobel-Restaurants „Crafthouse“ in Leeds.

Aus der Ruhe wird ihn das allerdings nicht bringen, denn er ist als Koch-Auszubildender bereits im dritten Lehrjahr. Und er lernt auf Schloss Hugenpoet. Gerichte auf hohem Niveau zu zaubern, ist allemal sein Alltag.

Hugenpoet-Küchenchefin Erika Bergheim hat ihn bei der Entscheidungsfindung unterstützt. „Wenn man solch eine Chance bekommt, sollte man sie auch ergreifen. Es ist wichtig, mal in einem anderen Team zu arbeiten, andere Koch- und Servicestile kennenzulernen.“

Und diese Chance erhält Dustin Kaiser durch „Erasmus“, ein Förderprogramm der Europäischen Union. Er besucht das Berufskolleg Ost der Stadt Essen, und „dort hat man uns gefragt, ob wir uns solch einen Auslandsaufenthalt vorstellen können“. Dustin und zwei weitere Koch-Azubis aus seiner Klasse sagten zu. „Aber ich bin der einzige, der mit dem Crafthouse einen richtig guten Laden erwischt hat“, sagt der 25-Jährige, der schon vor Beginn seiner Ausbildung viel und gern gekocht hat.

Bislang kennt er das englische Restaurant nur aus dem Internet. Mitten in der Stadt, in der fünften Etage des Trinity Leeds shopping centre wird er bald arbeiten. „Die ganze Konversation erfolgt auf englisch, und ich kenne die Küche nicht, weiß nicht, wo etwas steht oder liegt“. Respekt hat er vor dieser Situation. Aber mit seiner ihm eigenen Ruhe wird er das meistern. Und Erika Bergheim attestiert ihm, dass „er sehr sorgfältig und schnell arbeitet“. Bei einer englischen Familie wird er in diesen drei Wochen leben. Und wenn es die Freizeit zulässt, auch Land und Leute kennenlernen. „Das ist dort ganz üblich. Da vermieten viele die ehemaligen Kinderzimmer.“

Wenn er im Juni 2016 seine Ausbildung beenden wird, zieht es ihn aller Voraussicht nach ans Meer. Vor Jahren hat er schon eine Zeit lang in den Niederlanden gearbeitet - es muss also nicht zwingend Deutschland sein. „Ich bin kein Fan von Großstädten“, sagt Dustin Kaiser. Und was das Kochen angeht, „ist mir Nachhaltigkeit wichtig. Und ich koche am liebsten saisonal und regional.“

Als Koch der kalten Küche, als Gardemanger, würde er gern arbeiten. „Da kann man besonders kreativ sein, mit allen möglichen Zutaten spielen.“