Essen. . Ein Innenstadt-Bereich als städtebauliche Chance: Studenten haben künftige Nutzungs-Möglichkeiten für das Ikea-Gelände entwickelt.

Der schwedische Möbel-Riese Ikea wirbt mit dem Slogan „Entdecke die Möglichkeiten“. Genau diese Anregung haben Studenten der für Stadtplanung von der Detmolder Hochschule Ostwestfalen-Lippe aufgenommen und künftige Nutzungs-Möglichkeiten für das Ikea-Gelände in der Innenstadt entwickelt. Die Schweden wollen sich bekanntermaßen verändern und bauen im Kruppgürtel neu. Eine entsprechende Voranfrage ist gestellt. Die Studenten haben Pläne für ein neues Quartier im Bereich des, bald ehemaligen, Ikea-Geländes entwickelt. Neun Konzepte können bis zum 30. Oktober in Raum 501 im Deutschlandhaus eingesehen werden.

Stefan Hartlock, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule in Detmold und Essener Bürger, hatte für die Studenten die 25 Hektar umfassende Modellier-Fläche ausgesucht. „Ich hatte davon gelesen. Das Gelände ist für Stadtplaner eine spannende Herausforderung“, sagt er. Ein Quartier in zen-traler wie attraktiver Innenstadtlage, das durch die Hans-Böckler-Straße, die Segerothstraße, die Altendorfer Straße und den Radweg der Rheinischen Bahn begrenzt wird.

Studentische Entwürfe

Was alle studentischen Entwürfe eint: Sie betrachten das Quartier erst einmal losgelöst von den Eigentumsverhältnissen und den bestehenden Gewerbenutzungen, wie Mercedes Lueg, dem Möbelhaus XXL und der Rotlichtbranche an der Stahlstraße.

„Sie haben großräumig und langfristig gedacht und dabei Chancen und Perspektiven entwickelt. Das bringt die Leute zum Nachdenken“, lobte Stefan Christochowitz, Projektleiter Grundstücksentwicklung auf dem Thyssen-Krupp-Gelände in der unmittelbaren Nachbarschaft. „Es sind gute wie interessante Anregungen“, sagte auch Ronald Graf, Leiter des Amts für Stadtplanung und Bauordnung.

Zweiter Konsens bei den studentischen Analysen: Mit der zentralen Lage, der guten Verkehrsanbindung an Bahn, Auto und Rad und dem grünen Umfeld ist das erweiterte Ikea-Gelände eine städtebauliche Chance für eine nachhaltige Quartiersentwicklung. Als zentrales Element oder städtebauliches Gelenk könnte es den Krupp-Gürtel, das Westviertel, die Universität, die grüne Mitte und den Limbecker Platz miteinander verbinden.

Studenten schwebt ein Mix vor

Bei der künftigen Nutzung schwebt den Studenten ein Mix vor: Junge und innovative Start-Up-Unternehmen, die den Bereich zu einem Impulsquartier werden lassen. Dazu Wohnungen und Platz für die Kreativszene, die sich beispielsweise im, unter Denkmalschutz stehenden, ehemaligen Press- und Hammerwerk (heute Ikea-Parkhaus) präsentieren kann. Insgesamt, so der Gedanke, soll das Quartier aufgewertet werden. Ein erhoffter Effekt: Für die Rotlicht-Unternehmer an der Stahlstraße könnte sich ein Verkauf der Grundstücke samt Umzug lohnen.