Essen. . Keine Unparteiischen mehr bei Yurdum Spor: Es sei zu viel vorgefallen, begründet die Schiedsrichter den NRW-weit bislang einmaligen Boykott.

Nach den Gewalttaten im Essener Fußball gibt es eine neue Entwicklung: Die Schiedsrichter des Kreises 12 Essen Süd/Ost boykottierten seit dem Wochenende den Verein Yurdum Spor.

Sie werden erst einmal bis zum 15. November keine Spiele des Bergerhauser Vereins, egal in welcher Altersklasse, pfeifen. „Wir wollen unsere Schiedsrichter schützen und müssen ein Zeichen setzen. Es ist zu viel vorgefallen“, begründet Schiedsrichter-Obmann Christian Kloppenburg diesen in Nordrhein-Westfalen einmaligen Vorgang.

Auslöser waren Bedrohungen, Beleidigungen und ein Rempler

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Yurdum Spor stand nach Vorfällen bereits letzte Saison unter Aufsicht des Fußballkreises. Ein Anti-Aggressionstraining wurde angeordnet. Vergangene Woche wurden drei Spieler von der Spruchkammer verurteilt. Diese Woche stehen erneut Spieler vor der Spruchkammer.

Finaler Auslöser für den Boykott waren Bedrohungen, Beleidigungen und ein Rempler vor einer Woche bei einem Yurdum-Spor-Spiel gegen einen Schiedsrichter. Deniz Öztoprak, Geschäftsführer des Vereins, kann den Boykott nicht nachvollziehen: „Das ist übertrieben. Bei anderen Vereinen passiert auch viel. Man will uns vielleicht nicht in der Liga haben“, sagte er auf Anfrage.

Werner Ozdoba, Vorsitzender des Fußballkreises 12, unterstützt die Schiedsrichter dagegen: „Es musste gehandelt werden. Der Verein steht in der Pflicht.“