Essen. . Ben Galliers ist Engländer, war Profikicker an der Hafenstraße und kommt Freitag mit seiner ersten CD in die Weststadthalle.
Eigentlich hat Ben Galliers ja nur die Bühne gewechselt. Jahrelang trat der Engländer auf dem Rasen auf, als Profifußballer, auch eine Saison in der Regionalliga bei Rot-Weiss Essen. Inzwischen ist aus dem Ballkünstler ein Musikkünstler geworden, der gerade seine erste CD veröffentlicht hat. Am heutigen Freitag tritt der 36-Jährige mit seiner Band ab 20 Uhr in der Weststadthalle auf, als Stimmungsmacher für „Gloria“ mit Mark Tavassol und TV-Moderator Klaas Heufer-Umlauf. „Ich freue mich auf meine Rückkehr nach Essen“, sagt Ben Galliers.
In der Saison 1999/2000 war die Stadt eine Fußballsaison lang seine Heimat. Der 19-jährige Engländer aus der Industriestadt Coventry spielte als Flügelstürmer an der Hafenstraße für RWE. „Ich war jung, ich wollte ins Ausland, da kam das Angebot. Ich wohnte anfangs bei Herrn Ente Lippens und hatte eine erlebnisreiche Zeit“, erinnert er sich heute. Ein Deutschlehrer half ihm ebenso bei der Integration wie der Fritzpatrick’s Irish Pub im Girardet-Haus.
Mit der erhofften großen Fußballkarriere wurde es nichts. Ben Galliers spielte noch zwei Jahre in Dresden und wurde dann in Hamburg sesshaft. Schon während seiner Essener Zeit avancierte die Gitarre neben dem Ball zu seinem liebsten Spielinstrument. „Als Fußballer hast du viel Freizeit. Anfangs habe ich rumprobiert. Mit den Jahren und der Praxis wurde es immer besser“, sagt er. Zur Musik kamen auch Texte: „Ich habe einfach Sachen aufgeschrieben, die mich beschäftigt haben und so Geschichten für mich verarbeitet.“ Irgendwann hatte die Gitarre den Ball abgelöst. „Mit der Musik habe ich das gefunden, was mich im Leben glücklich macht. Vor einigen Wochen ist mein erstes Album fertig geworden. Zwei Jahre Arbeit stecken drin“, sagt der Ex-Fußballer und Jetzt-Musiker. „Calm seas don’t make big sailors“, heißt das gute Stück und es bietet nachdenkliche Texte mit Gedanken eines sensiblen Zeitgenossen über Lebenssituationen, begleitet und unterstützt von eingängigen Melodien mit Wiedererkennungswert. Zu hören heute in der Weststadthalle.