Essen. Beim Einsatz gegen Menschenhandel und Prostitution wurden in Essen-Karnap drei Objekte durchsucht. Hauptbeschuldigter ging dem Bundeskriminalamt ins Netz.

Nach dem Schlag gegen deutsch-chinesische Schleuserbanden am Dienstag gibt die zuständige Staatsanwaltschaft Kleve weitere Details bekannt. In Essen durchsuchte das Bundeskriminalamt (BKA) einen „China Club“ und zwei Wohnungen an der Karnaper Straße, sagte Oberstaatsanwalt Günter Neifer.

Dabei wurde in Karnap laut Neifer der Hauptbeschuldigte, genannt „großer Bruder“, von Kräften der GSG 9 festgenommen. Die Beschuldigten sollen Frauen aus China angeworben haben, die dann als Prostituierte in Clubs wie dem in Karnap gearbeitet haben sollen. Auch eine der durchsuchten Wohnungen an der Karnaper Straße soll als Bordell gedient haben. Beim dritten Objekt soll es sich um die Wohnung eines Bandenmitgliedes gehandelt haben.

Frauen in Abschiebehaft

Wie viele Frauen das BKA in Essen angetroffen hat, dazu sagte Neifer nichts. Insgesamt aber befinden sich nach dem Großeinsatz, der in NRW und Hessen lief, drei Frauen in Abschiebehaft, da sich die Frauen illegal in Deutschland aufhalten. Weitere Frauen, die keine Papiere hatten und deren Identität nun geprüft werden müsse, werden von Frauenhilfsorganisationen betreut. Ob unter den Prostituierten Minderjährige sind, dazu gebe es derzeit keine Erkenntnisse. Beteiligt an dem Einsatz war unter anderem zudem die Ausländerbehörde.

Insgesamt wurden bei der Razzia bis Dienstagabend vier Männer festgenommen. Der Vorwurf lautet banden- und gewerbsmäßige Schleusung sowie Steuerhinterziehung; in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro.