Essen-Altendorf. . Im Durchgang zwischen Schmitz- und Altendorfer Straße tummelt sich die Drogenszene von Altendorf. Noch: Der Hausbesitzer will den Durchgang der Dealer jetzt zumauern.
„Im Durchgang tummelt sich die Drogenszene.“ Darüber beklagten sich Anwohner der Altendorfer Straße, Ecke Schmitzstraße in Altendorf vor zwei Monaten. Seitdem hat sich wohl vieles an dieser schummrigen Ecke gebessert, trotzdem soll der Durchgang künftig versperrt werden. Hausbesitzer Karl-Heinz Becker möchte ihn zumauern lassen. „Es wäre die beste Idee, das Ding wäre zu“, sagt er. Eine Idee, die bisher überall auf Zuspruch stößt.
Bis zum Sommer hielten sich in dem Durchgang hier täglich bis zu einem halben Dutzend Männer auf, um ihre Drogengeschäfte anzubahnen. Vollzogen wurden sie dann an anderer Stelle, etwa in den Hinterhöfen des Wohnviertels, die durch einen weiteren Durchgang zu erreichen sind.
Abkürzung zur Sparkasse
Seitdem die Anwohner das Problem so drastisch geschildert und diese Zeitung darüber berichtet hatte, sei es besser geworden. Ein Ortstermin mit der Stadt und Polizei, mit Politikern, Drogenhilfe und dem Stadtteilprojekt Altendorf hat offenbar einiges gebracht. „Die Polizei und das Ordnungsamt sind jetzt viel häufiger präsent“, lobt Rohit Kapoor, dem das Haus mit Technikgeschäft direkt neben dem Durchgang gehört.
„Im Moment ist es tagsüber relativ ruhig“, bestätigt auch sein Nachbar Karl-Heinz Becker. Er hat das Gebäude vor langer Zeit vom Allbau erworben, und zwar inklusive Durchgang. Inzwischen hat er sich bei der Stadtverwaltung erkundigt, ob er berechtigt ist, ihn zu versperren. „Die Stadt sagt, dass er mein Eigentum ist und niemand ein Wegerecht hat“, habe die Auskunft gelautet. In Kürze werde daher ein Architekt beauftragen, einen Bauantrag zu erstellen und ihn bei der Stadt einzureichen.
Nachbarschaft und Politik stehen hinter dem Vorhaben
Karl-Heinz Becker ist sich sicher, dass die Nachbarschaft hinter seinem Vorhaben steht. Andererseits befürchtet er heftigen Protest von den Altendorfern, die nicht in der Nähe wohnen, gleichwohl aber den Durchgang benutzen. Doch der Hausbesitzer bekommt von vielen Seiten Rückendeckung. So sagt etwa Bezirksbürgermeister Klaus Persch: „Wir hatten uns dort mit Drogenhilfe, Polizei und anderen getroffen und über das Problem gesprochen. Alle waren einhellig der Meinung, dass der Durchgang zugemauert werden kann.“
Auch die Bezirksvertreter hätten nichts dagegen: „Dass wäre ein guter Schritt, den Drogenhandel wegzubekommen.“ Natürlich bedeute die Schließung für manche einen Umweg, etwa zur Sparkasse. Klaus Persch hält dagegen: „Ich kann nicht über den Drogenhandel klagen und dann gegen die Schließung sein. Dann muss ich eben mal 100 Meter weiter laufen.“
Die Polizei hält sich mit einer Einschätzung in Bezug auf die Drogenszene zurück. Sprecher Lars Lindemann: „Das muss man abwarten.“