Essen. Die Stadtverwaltung schaffe unhaltbare Zustände, kritisiert die Ratsfraktion. Ein Zeltdorf mit 700 Plätzen sei für Karnap und die Flüchtlinge problematisch.

Die Ratsfraktion „Die Linke“ lehnt die geplante Errichtung eines Flüchtlingsdorfes mit 700 Menschen in Karnap ab.. Das Vorhaben sei nicht nur in Karnap, das gerade mal knapp 8000 Einwohner hat, problematisch. „Eine menschenwürdige Unterbringung“, hieß es am Freitag in einer Mitteilung, „ist schon in kleineren Zeltdörfern zweifelhaft.“

Die Fraktions-Chefin Gabriele Giesecke folgert: „Je mehr Menschen in lagerähnlichen Zeltdörfern untergebracht werden, desto größer unzumutbarer werden die Verhältnisse dort.“

Wohnungen als Lösung

Benötigt würden mehr Lösungen, in denen Flüchtlinge in Wohnungen unterkämen. „Deshalb darf die Stadtverwaltung auch nicht mehr stur an den viel zu niedrigen Mietobergrenzen festhalten. Darüber hinaus sollte eine Beschlagnahmung von leerstehenden Wohnungen nicht ausgeschlossen werden. Alles ist besser, als Menschen in Zelte zu stecken.“

Flüchtlinge in DeutschlandDie Linke fordert auch die Organisation einer Fachtagung zur Integration von Flüchtlingen und Arbeitsmigranten. Dort solle über neue Lösungen gesprochen werden. Es sei Zeit, dass die Verwaltung mit den Bürgern ein Konzept für die Flüchtlingsunterbringung erstellt. Die Stadt wird von den Linken deshalb aufgefordert, „mehr Standorte für Flüchtlingsunterbringung auszuweisen, statt in Karnap unhaltbare Zustände zu schaffen.“