Essen. . 35 Menschen müssen in den Gemeinschaftsräumen der Landeseinrichtung untergebracht werden.
Die Flüchtlingsbewegung von Ungarn nach Deutschland ist gestern auch in Essen angekommen. Nachdem hunderte Menschen mit Zügen in Dortmund eingetroffen waren, bereiteten sich hiesige Helfer auf die Ankunft von 35 Schutzsuchenden vor, die in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes im Optipark an der Altendorfer Straße untergebracht werden sollten. Notdürftig wurden in Gemeinschaftsräumen zusätzliche Betten aufgestellt und die Gruppe „Willkommen in Essen“ startete einen Hilfeaufruf, da Kleidung, Schuhe und Decken für die Neuankömmlinge fehlten. Die Aktion stieß auf eine spontane Hilfsbereitschaft und führte schnell zum Erfolg.
„Wir haben Plätze angeboten“
Flüchtlinge in DeutschlandDie Stadt Essen sah sich erst einmal nicht vor neue Herausforderungen gestellt. Nachdem Ordnungsdezernent Christian Kromberg nach der kurzfristigen Einreise der Flüchtlinge ohne jegliche Grenzkontrollen und bürokratische Hürden am Morgen den städtischen Krisenstab einberufen hatte, reagierte das Land zunächst nicht auf das Angebot Essens, durchaus Flüchtlinge in einer städtischen Unterkunft aufnehmen zu wollen.
„Wir haben Plätze angeboten“, sagte Kromberg auf Nachfrage. Die Menschen hätten sofort in dem Flüchtlingsdorf am Altenbergshof im Nordviertel unterkommen können. Der Standort an der Planckstraße in Holsterhausen stehe ab Mittwoch ebenfalls zur Verfügung. Warum das Land von der Essener Offerte keinen Gebrauch machte und stattdessen Notbetten in den Gemeinschaftsräumen des eigentlich vollbelegten Optiparks den Vorzug gab, blieb gestern offen.