Essen. Der Stadtteil im Süden Essens hat wenig Einwohner, aber viel Landschaft. Das Wetteramt und die Sternwarte haben in Schuir ihren Sitz.

Der Weg von Kettwig nach Schuir ist eine kurze, aber imposante Fahrt in ein Urlaubsland. Die Schmachtenbergstraße entlang, in die Kamisheide einbiegen – und dann zum ersten Mal innehalten. Auf dem höchsten Punkt. Links grasen die Islandpferde, im Tal liegt der Hof der Familie Kammesheidt. Und der weite Blick lässt tief durchatmen. Ein Blick, wie er sonst kaum noch im Ruhrgebiet möglich ist. Keine Hochspannungsmasten, nichts, das stören könnte. Langsam hinunter ins Tal, vorbei an den grasenden Rindern, durch einen kühlen Wald. Zweimal rechts abbiegen, noch einmal links und dann Richtung Straußenfarm.

Das ist Essen-Schuir

Der Lieblingsplatz von Uwe Schlieper ist der höchste Punkt auf seinem Swingolf-Platz - direkt an der rot-weißen Tonne, eine der Landmarken in Schuir.
Der Lieblingsplatz von Uwe Schlieper ist der höchste Punkt auf seinem Swingolf-Platz - direkt an der rot-weißen Tonne, eine der Landmarken in Schuir. © Michael Korte / FUNKE Foto Services
Der Blick in den Sternenhimmel gelingt von Schuir aus bestens - mit den Teleskopen  der 1969 gegründeten Walter-Hohmann-Sternwarte an der Wallneyer Straße, die teils im Gebäude der ehemaligen katholischen Schuirer Schule untergebracht ist, sind bereits einige Kleinplaneten entdeckt worden.
Der Blick in den Sternenhimmel gelingt von Schuir aus bestens - mit den Teleskopen der 1969 gegründeten Walter-Hohmann-Sternwarte an der Wallneyer Straße, die teils im Gebäude der ehemaligen katholischen Schuirer Schule untergebracht ist, sind bereits einige Kleinplaneten entdeckt worden. © Michael Korte / FUNKE Foto Services
Teleskope stehen auf dem Gelände der Walter-Hohmann-Sternwarte an der Wallneyer Straße in Schuir.
Teleskope stehen auf dem Gelände der Walter-Hohmann-Sternwarte an der Wallneyer Straße in Schuir. © Michael Korte / FUNKE Foto Services
Das Mutterhaus des Ordens der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth steht derzeit zum Verkauf.
Das Mutterhaus des Ordens der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth steht derzeit zum Verkauf. © Michael Korte / FUNKE Foto Services
Das Mutterhaus des Ordens der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth steht derzeit zum Verkauf.
Das Mutterhaus des Ordens der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth steht derzeit zum Verkauf. © Michael Korte / FUNKE Foto Services
Das Mutterhaus des Ordens der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth aus der Luft betrachtet.
Das Mutterhaus des Ordens der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth aus der Luft betrachtet. © Hans Blossey
Das Mutterhaus des Ordens der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth aus der Luft betrachtet.
Das Mutterhaus des Ordens der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth aus der Luft betrachtet. © Hans Blossey
Weit und unverstellt geht der Blick über Felder und Wälder des Stadtteils Schuir.
Weit und unverstellt geht der Blick über Felder und Wälder des Stadtteils Schuir. © WAZ FotoPool
Multicopter-Aufnahmen von Schuir. Das Foto wurde am unteren Teil des Schuirweg gemacht.
Multicopter-Aufnahmen von Schuir. Das Foto wurde am unteren Teil des Schuirweg gemacht. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahmen von Schuir. Das Foto wurde am unteren Teil des Schuirweg gemacht.
Multicopter-Aufnahmen von Schuir. Das Foto wurde am unteren Teil des Schuirweg gemacht. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Winter in Schuir (fotografiert im Januar 2009).
Winter in Schuir (fotografiert im Januar 2009). © Remo Bodo Tietz/ NRZ
Winter in Schuir (fotografiert im Januar 2009).
Winter in Schuir (fotografiert im Januar 2009). © Remo Bodo Tietz/NRZ
Winter in Schuir (fotografiert im Januar 2009).
Winter in Schuir (fotografiert im Januar 2009). © Remo Bodo Tietz/NRZ
Winter in Schuir (fotografiert im Januar 2009).
Winter in Schuir (fotografiert im Januar 2009). © Remo Bodo Tietz/NRZ
Malerische alte Weiden in  Schuir (fotografiert im Februar 2013).
Malerische alte Weiden in Schuir (fotografiert im Februar 2013). © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Winter in Schuir (fotografiert im Februar 2006).
Winter in Schuir (fotografiert im Februar 2006). © Remo Bodo Tietz / NRZ
Nebel in Schuir (fotografiert im Februar 2008).
Nebel in Schuir (fotografiert im Februar 2008). © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Radler an der  Wallneyer Straße in Schuir (fotografiert im Februar 2014).
Radler an der Wallneyer Straße in Schuir (fotografiert im Februar 2014). © Kerstin Kokoska WAZ/FotoPool
Schuir aus der Luft betrachtet (fotografiert im März 2015).
Schuir aus der Luft betrachtet (fotografiert im März 2015). © Hans Blossey
Ostfriesland am Rutherweg in Schuir. Statt eines Leuchtturms steht hier ein Silo (fotografiert im März 2009).
Ostfriesland am Rutherweg in Schuir. Statt eines Leuchtturms steht hier ein Silo (fotografiert im März 2009). © Oliver Müller / NRZ
Der Blick von Schuir in Richtung Velbert (Fotografiert im April 2007).
Der Blick von Schuir in Richtung Velbert (Fotografiert im April 2007). © Oliver Müller / NRZ
Spargelernte in Schuir (fotografiert im April 2011).
Spargelernte in Schuir (fotografiert im April 2011). © Walter Buchholz/WAZ FotoPool
Die Rapsblüte in Schuir im Frühjahr (fotografiert im April 2007).
Die Rapsblüte in Schuir im Frühjahr (fotografiert im April 2007). © Ulrich von Born / FUNKE Foto Services
Die Rapsblüte in Schuir im Frühjahr (fotografiert im April 2007).
Die Rapsblüte in Schuir im Frühjahr (fotografiert im April 2007). © Ulrich von Born / FUNKE Foto Services
Die Rapsblüte in Schuir im Frühjahr (fotografiert im April 2007).
Die Rapsblüte in Schuir im Frühjahr (fotografiert im April 2007). © Ulrich von Born / FUNKE Foto Services
Eine Reiterin in Schuir (fotografiert im April 2007).
Eine Reiterin in Schuir (fotografiert im April 2007). © Oliver Müller / NRZ
Malerische Ansicht: Ein Rapsfeld in Schuir, in der Nähe der Walter-Hohmann-Sternwarte (fotografiert im Mai 2004).
Malerische Ansicht: Ein Rapsfeld in Schuir, in der Nähe der Walter-Hohmann-Sternwarte (fotografiert im Mai 2004). © Remo Bodo Tietz / NRZ
Ein Rapsfeld leuchtet beim Sonnenuntergang im Schuir (fotografiert im Mai 2012).
Ein Rapsfeld leuchtet beim Sonnenuntergang im Schuir (fotografiert im Mai 2012). © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Malerische Ansicht: Ein Rapsfeld in Schuir, in der Nähe der Walter-Hohmann-Sternwarte (fotografiert im Mai 2004).
Malerische Ansicht: Ein Rapsfeld in Schuir, in der Nähe der Walter-Hohmann-Sternwarte (fotografiert im Mai 2004). © Remo Bodo Tietz / NRZ
Ein Rapsfeld leuchtet beim Sonnenuntergang im Schuir (fotografiert im Mai 2012).
Ein Rapsfeld leuchtet beim Sonnenuntergang im Schuir (fotografiert im Mai 2012). © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Ein Rapsfeld in Schuir, in der Nähe der Walter-Hohmann-Sternwarte (fotografiert im Mai 2004).
Ein Rapsfeld in Schuir, in der Nähe der Walter-Hohmann-Sternwarte (fotografiert im Mai 2004). © Remo Bodo Tietz / NRZ
Ein Rapsfeld leuchtet beim Sonnenuntergang im Schuir (fotografiert im Mai 2012).
Ein Rapsfeld leuchtet beim Sonnenuntergang im Schuir (fotografiert im Mai 2012). © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Erntezeit in Schuir (fotografiert im Juli 2006).
Erntezeit in Schuir (fotografiert im Juli 2006). © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Erntezeit in Schuir (fotografiert im Juli 2006).
Erntezeit in Schuir (fotografiert im Juli 2006). © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Erntezeit in Schuir (fotografiert im Juli 2006).
Erntezeit in Schuir (fotografiert im Juli 2006). © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Erntezeit in Schuir (fotografiert im Juli 2006).
Erntezeit in Schuir (fotografiert im Juli 2006). © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Erntezeit in Schuir (fotografiert im Juli 2006).
Erntezeit in Schuir (fotografiert im Juli 2006). © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Erntezeit in Schuir (fotografiert im Juli 2006).
Erntezeit in Schuir (fotografiert im Juli 2006). © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Erntezeit in Schuir (fotografiert im Juli 2006).
Erntezeit in Schuir (fotografiert im Juli 2006). © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013).
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013). © Jörg Schimmel / WAZ Fotopool
Sonnenblumenfeld in Schuir (fotografiert im September 2010).
Sonnenblumenfeld in Schuir (fotografiert im September 2010). © Kerstin Kokoska/WAZ FotoPool
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013).
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013). © Jörg Schimmel / WAZ Fotopool
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013).
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013). © Jörg Schimmel / WAZ Fotopool
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013).
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013). © Jörg Schimmel / WAZ Fotopool
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013).
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013). © Jörg Schimmel / WAZ Fotopool
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013).
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013). © Jörg Schimmel / WAZ Fotopool
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013).
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013). © Jörg Schimmel / WAZ Fotopool
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013).
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013). © Jörg Schimmel / WAZ Fotopool
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013).
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013). © Jörg Schimmel / WAZ Fotopool
Herbstimpressionen aus Schuir (fotografiert im Oktober 2003).
Herbstimpressionen aus Schuir (fotografiert im Oktober 2003). © Oliver Müller / NRZ
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013).
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013). © Jörg Schimmel / WAZ Fotopool
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013).
Impressionen aus Schuir (fotografiert im September 2013). © Jörg Schimmel / WAZ Fotopool
Herbstimpressionen aus Schuir (fotografiert im Oktober 2003).
Herbstimpressionen aus Schuir (fotografiert im Oktober 2003). © Oliver Müller / NRZ
Obstwiese an der Meisenburg (Oktober 2009).
Obstwiese an der Meisenburg (Oktober 2009). © Ulrich von Born/WAZ FotoPool
Martinsgänse auf dem Hof von Bauer Weber in Schuir.(fotografiert im Oktober 2012).
Martinsgänse auf dem Hof von Bauer Weber in Schuir.(fotografiert im Oktober 2012). © Herbert Höltgen
Impressionen aus Schuir. (fotografiert im Oktober 2011).
Impressionen aus Schuir. (fotografiert im Oktober 2011). © Walter Buchholz/WAZ FotoPool
Impressionen aus Schuir. (fotografiert im Oktober 2010).
Impressionen aus Schuir. (fotografiert im Oktober 2010). © Walter Buchholz/WAZ FotoPool
Was hier so dampft ist Pferdedung, den Bauer Unterhansberg auf sein Spargelfeld am Schuirweg ausbringen lässt (fotografiert im Dezember 2009).
Was hier so dampft ist Pferdedung, den Bauer Unterhansberg auf sein Spargelfeld am Schuirweg ausbringen lässt (fotografiert im Dezember 2009). © Ulrich von Born/WAZ FotoPool
Winter in Schuir (fotografiert im Dezember 2009).
Winter in Schuir (fotografiert im Dezember 2009). © Walter Buchholz/WAZ FotoPool
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir.
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir.
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir.
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir.
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir.
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir.
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir.
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir.
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir.
Multikopter-Aufnahme von Essen-Schuir. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
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Hier lebt Uwe Schlieper mit seiner Familie auf dem Rutherhof. Der Landwirt ist tief verwurzelt in seinem Stadtteil. Früher beherrschten Ackerbau und Viehzucht den Alltag der Schuirer, doch „die kleinen Höfe gibt es hier nicht mehr – nur die größeren haben überlebt. Diejenigen, die sich spezialisiert haben.“ Er zeigt auf prächtige Anwesen: „Mittlerweile kaufen sich immer mehr Leute mit viel Geld hier ein“, erzählt der 53-Jährige.

Rund ein Dutzend Reiterhöfe

Zum Gedenken an Raumfahrtpionier Hohmann

Der Blick in den Sternenhimmel gelingt von Schuir aus bestens - mit den Teleskopen der 1969 gegründeten Walter-Hohmann-Sternwarte an der Wallneyer Straße, die teils im Gebäude der ehemaligen katholischen Schuirer Schule untergebracht ist, sind bereits einige Kleinplaneten entdeckt worden. Die Sternwarte wurde 1965 von einer kleinen Gruppe astronomisch interessierter Bürger gegründet und ist eine von einem gemeinnützigen Verein betriebene Volkssternwarte. Benannt wurde sie zum Gedenken an den Raumfahrtpionier Walter Hohmann.

Und: Der Zusammenhalt zwischen den Landwirten, der sei früher besser, intensiver gewesen. Da hatten sie viel miteinander zu tun. Heute frisst sie der Alltag oftmals auf. Und die Spezialisierung, die auch trennt, weil jeder sein Ding macht. Ein anderes Ding. Rund ein Dutzend Reiterhöfe gibt es mittlerweile. Und auch auf dem Rutherhof, den sein Großvater 1926 von Krupp pachtete, hat sich vieles verändert. Uwe Schlieper züchtet Strauße, bietet seit 2007 Swingolf an. Außerdem hat er fünf Hektar Wald, „aber Wald wird immer schwieriger. Regelmäßig bin ich mit dem Förster unterwegs und schaue, ob es nicht irgendwo beschädigte Äste gibt, die jemanden verletzen könnten. Nach dem Pfingststurm Ela war das schlimm.“

Als Ortsbauer steht er dem Zusammenschluss von 25 Kollegen vor -- in diesem Ehrenamt regelt er meist „politische Dinge, die die Landwirte betreffen“.

Auf der Wiese wachsen Champignons

Nach einer Tasse Kaffee nimmt er uns mit zu seinem Lieblingsplatz. Auf der Wiese wachsen Champignons. Normal für ihn, überraschend für uns. Ganz oben, auf dem Gelände, wo sonst die Swingolfer unterwegs sind, steht eine rot-weiße Tonne. Und wieder der weite Blick und der endlose Himmel. „Da stören nur die Flugzeuge“, sagt Uwe Schlieper und lacht. Hier oben, da hat er auch schon übernachtet. „Ich habe einen Pick-up mit einer Wohnkabine. Es war herrlich.“

Die Herren von Schuir

Das Wappen des Stadtteils Schuir wurde von Kurt Schweder entworfen und hatte nie offiziellen Charakter. Ende der 1980er Jahre schuf der Heraldiker für alle Essener Stadtteile Wappen. Sie sind inzwischen von der Essener Bevölkerung gut angenommen worden. Das Wappen ist das der Herren von Schuir. Zum Besitz der Abtei Werden gehörte schon im 12. Jahrhundert Schuir. Die Abtei vergab es als Lehen an das Rittergeschlecht der Herren von Schuir, die dort auch lebten. Sie waren „Dienstmannen“ der Werdener Äbte und gehörten als „Mundschenken“ zu deren Hofstaat.

Schuir ist aber nicht nur Landschaft. Neben den Bauernhöfen gibt es das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV), das Wetteramt Essen und die Walter-Hohmann-Sternwarte. Und dann noch das Mutterhaus des Ordens der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth. Das imposante Gebäude steht allerdings zum Verkauf. Die Schwestern werden umziehen – nach Schönebeck. Der Grundstein für ihr neues Zuhause ist gerade gelegt. Nachwuchsmangel zwingt zu dem Schritt, sie müssen sich kleiner setzen.

Anhalten, aussteigen, ein Hofcafé besuchen

Ein weiter Schritt zurück in die Geschichte. Von Haus Schuir, einer mittelalterlichen Wasserburg am Schuirweg 74, sind bis heute die alten Gebäude als Geländemerkmale in der Weide zu erkennen. Allerdings steht das in unmittelbarer Nachbarschaft errichtete Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert immer noch.

Wer von der A 52 kommt und den Schuirweg nur als kürzeste Strecke nach Werden nutzt, verpasst viel. Lieber anhalten, aussteigen, ein Hofcafé besuchen. Oder auf einen wolkenlosen Nachthimmel warten. Da ist er wieder. Der weite Blick über Schuir. Er hält auch einen grandiosen Sternenhimmel bereit.

Schuir in Zahlen

6,6 Quadratkilometer, ländlich geprägt

6,6 Quadratkilometer ist Schuir groß - damit spielt der Stadtteil flächenmäßig in der gleichen Liga wie Burgaltendorf (6,2) und Heisingen (6,8). Schuir ist landwirtschaftlich geprägt, und die meisten Einwohner leben direkt an der Grenze zu Bredeney in der einzigen Schuirer Wohnsiedlung.

Bevölkerungsärmster Stadtteil im Süden

1514 Menschen leben in Schuir - und damit ist der Stadtteil im Süden Essens der mit Abstand bevölkerungsärmste. Zum Vergleich: Burgaltendorf hat auf etwa der gleichen Fläche 9534 Einwohner, im nur knapp größeren Heisingen leben sogar 13 022 Menschen. Statistisch gesehen kommen in Schuir 2,2 Menschen auf einen Hektar - im dicht besiedelten Altendorf sind es 295 pro Hektar.

2,2 Menschen auf einem Hektar

Statistisch gesehen kommen in Schuir 2,2 Menschen auf einen Hektar - im dicht besiedelten Altendorf sind es 295 pro Hektar.

Ein wenig mehr Frauen

51,8 Prozent der Schuirer sind weiblich.

Ausländische oder doppelte Staatsangehörigkeit

10,6 Prozent der Menschen, die in diesem Stadtteil leben, haben eine ausländische oder doppelte Staatsangehörigkeit. Das ist weit unter dem Stadtdurchschnitt, der bei 21,4 Prozent liegt.

Wenig Bebauung, viel Landwirtschaft

0,49 Quadratkilometer der Gesamtfläche Schuirs sind nur bebaut. 58,7 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt, 15,19 Prozent sind Waldgebiete.

0,2 Prozent Spielplätze und Sportstätten

Stadtweit den niedrigsten Wert hat Schuir im Bereich Spielplätze und Sportstätten - mit 0,2 Prozent.

Fast 100 Quadratmeter Wohnraum pro Person

99,7 Quadratmeter Wohnraum stehen jedem Schuirer zur Verfügung - mehr Platz pro Person haben nur noch die Einwohner von Bredeney. Dort sind es 107 Quadratmeter.

3,6 Prozent Lastwagen

3,6 Prozent aller in Schuir angemeldeten Fahrzeuge sind übrigens Lkw - gemeinsam mit dem Ostviertel erreicht man in Schuir damit den Spitzenwert in Essen.

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