Essen. In der Diskussion zum Denkmalschutz für die Karstadt-Zentrale wirbt der Bund Deutscher Architekten für Gelassenheit. CDU und FDP gegen Denkmalschutz.

Der Bund Deutscher Architekten (BDA) Essen begrüßt die Diskussion um den Denkmalschutz für die Karstadt-Zentrale. „Es ist richtig, dass sich die Denkmalpflege damit beschäftigt“, sagte Arndt Brüning, Sprecher des BDA-Vorstands. Er bezeichnete den Karstadt-Komplex an der Theodor-Althoff-Straße als charakteristisches Gebäude seiner Zeit. Es sei daher nicht ungewöhnlich, dass es nun Bestrebungen gebe, das Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen.

Brüning warb gleichzeitig um Gelassenheit beim Thema Denkmalschutz und warb gleichzeitig für Verständnis: „Die Denkmalpflege muss sich nicht um die Investorenfreundlichkeit ihrer Entscheidungen kümmern.“ Das Amt für Denkmalpflege im Rheinland arbeitet derzeit an einem Gutachten, das die Denkmalwürdigkeit des Gebäudes begründet. Es soll im Oktober vorliegen.

CDU warnt vor Stillstand an dem Standort

Kritik am geplanten Denkmalschutz kommt von weiten Teilen der Essener Politik. Die CDU warnte vor einem Stillstand an dem Standort, wenn Karstadt dort ausgezogen sein wird. „Um die Attraktivität der Fläche des Karstadt-Komplexes nicht zu verlieren, dürfen wir den zukünftigen Eigentümer in seinen Möglichkeiten nicht einschränken“, forderte CDU-Fraktionschef Thomas Kufen. Sollte man dennoch diesen Schritt wagen, sollte allen Beteiligten klar sein, dass das für die Entwicklung der Stadt ein großer Rückschritt sein werde.

Auch die FDP befürchtet, dass der Denkmalschutz zum Leerstand des Gebäudes führen könnte:„Die Karstadt-Zentrale hat das Stadtbild Essens nicht dermaßen herausragend geprägt, dass wir eine solche Fläche als denkmalgeschützten Leerstand vorhalten dürfen“, erklärte Peter Lotz, planungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion.