Essen. 52 Millionen Euro wird die Stadt Essen in diesem Jahr für Flüchtlinge investieren. Die Stadt will die Kosten vom Land vollständig erstattet bekommen.
Die Stadt Essen wird in diesem Jahr gut 52 Millionen Euro für die Flüchtlinge investieren. „Wir wünschen uns vom Land, dass wir diese Kosten vollständig erstattet bekommen“, erklärte Ordnungsdezernent Christian Kromberg am Montag. In der Summe enthalten seien auch die sieben Zeltdörfer, die derzeit entstehen. Als bislang letzten Standort benannte Kromberg am Montag die Bonifaciusstraße in Schonnebeck: Hier soll in Zelten Platz für 400 Flüchtlinge entstehen. Den Plan, in der früheren Hauptschule Schetters Busch nebenan 150 Plätze zu schaffen, gab die Stadt dagegen jetzt auf.
Flüchtlinge in DeutschlandIn das Zeltdorf am Altenbergshof werden am morgigen Mittwoch die ersten Flüchtlinge einziehen. Bis zu 400 Menschen werden dort auf engstem Raum untergebracht; mit Konflikten in und um das Zeltdorf müsse man also rechnen. „Solche Massenunterkünfte sind eine Herausforderung“, sagt Kromberg. Auch für den Stadtteil, der ohnehin mit sozialen Problemen zu kämpfen hat.
Derweil zeigte sich Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) nach einem Gespräch mit ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern aus Kupferdreh tief beeindruckt von deren Engagement. Kraft warb dafür, dem Beispiel der Helfer zu folgen: „Wir brauchen die Ehrenamtler.“ Niemand könne derzeit sagen, ob es bei den 800.000 Flüchtlingen dieses Jahr bundesweit bleiben werde. Kraft zeigte sich aber überzeugt: „Gemeinsam können wir das schaffen.“ Was die Kostenerstattung angeht, wird das Land die Pro-Kopf-Pauschale den tatsächlichen Flüchtlingszahlen anpassen. Berechnungsgröße war bislang die Flüchtlingszahl des Vorjahres. Lakonischer Kommentar aus der Verwaltung: „Das zu wenige Geld bekommen wir künftig schneller.“