Essen. Sie brachten Drogengeld aus den Niederlanden nach Essen, wuschen es und leiteten es weiter: Vier Männer sind am Essener Landgericht verurteilt worden.

64 Prozesstage benötigte das Landgericht Essen, dann verurteilte es am Donnerstagabend vier Männer wegen Geldwäsche von Drogengeldern zu langen Haftstrafen. Rebaz A. (52), der Hauptangeklagte, bekam acht Jahre und drei Monate Gefängnis. Den Essener Kemal S. (55), einen Geschäftsmann aus dem noblen Stadtteil Rüttenscheid, verurteilte das Gericht zu sechs Jahren und sechs Monaten Haft. Sein Handelsgeschäft, die Sito GmbH, diente nach Ansicht des Gerichtes zur Tarnung von Drogengeldern aus den Niederlanden.

Das Urteil basiert auf intensiven Ermittlungen des Bundeskriminalamtes. Mit Telefonüberwachungen und Observationen hatten die Ermittler nach Worten des Vorsitzenden Richters Johannes Hidding eine “international agierende Tätergruppe” ausgehoben, die vom Irak aus gesteuert worden sei. Die Angeklagten hatten die Aufgabe, in den Niederlanden Gewinne aus dem Drogenhandel zu übernehmen und über die Essener Sito GmbH zu waschen und in den arabischen Raum zu bringen. Insgesamt ging es um 13 Millionen Euro, die in 104 Kurierfahrten aus den Niederlanden geholt wurden.