Essen. . Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß will Flüchtlinge auf dem Flughafen-Gelände unterbringen. Die SPD unterstützt seinen Vorschlag.
Die SPD-Ratsfraktion unterstützt den Vorschlag von Oberbürgermeister Reinhard Paß, Flüchtlinge provisorisch auf dem Gelände des Flughafens Essen/Mülheim unterzubringen. „Wenn das Oktoberfest den Flugbetrieb nicht stört, sollte auch eine Flüchtlingsunterkunft möglich sein“, sagt der sozialpolitische Sprecher der Fraktion, Karlheinz Endruschat. „Die Idee ist gut und sollte vom Land NRW ernsthaft geprüft werden.“ Die Option Flughafen sei allemal besser als eine Unterbringung in Messe-Hallen.
Flüchtlinge in DeutschlandAußerdem regt die SPD-Ratsfraktion an, das Land möge die Unterbringung von Flüchtlingen in leerstehenden Gebäuden ehemaliger Landeseinrichtungen prüfen. „Der ehemalige Stützpunkt des Landesbetriebs Straßenbau in Rüttenscheid könnte vielleicht für eine Unterkunft in Frage kommen“, so Endruschat. Das achtstöckige Haus an der Ecke Wittenbergstraße/Henri-Dunant-Straße steht seit langem leer. Eine Unterkunft in bestehenden Gebäuden sei immer einer Zeltstadt-Lösung vorzuziehen. Klar müsse sein - wie bei allen derzeit von der Stadtverwaltung geplanten Flüchtlingsdörfern -, dass sie nur als absolute Notlösungen dienen könnten, wenn das Land keine anderen Möglichkeiten habe.
FDP bringt Gewerbeflächen ins Gespräch
Die FDP-Fraktion im Rat sieht den OB-Vorschlag dagegen kritisch. „Die Notwendigkeit, weitere Flächen für benötigte Hilfsstandorte für die Unterbringung von Flüchtlingen vorzuhalten, ist unumstritten“, sagt Fraktionschef Hans-Peter Schöneweiß. Die FDP bringt als Raum für Flüchtlingsdörfer jedoch eher Gewerbeflächen ins Gespräch, die vorübergehend nicht zu vermitteln seien.
Abwegig ist die Flughafen-Idee nach Ansicht der Linken. Das Gelände sei zu weit von Grundschulen entfernt, die von Flüchtlingskindern besucht werden können.