Essen. Auf der Linie 107 gibt es derzeit Ersatzbusse: In den Bussen fehlen Ticketentwerter, Fahrkarten kann man nicht bei Fahrer kaufen. Evag bessert nach.
In den Ersatzbussen auf der Linie 107 können Fahrgäste keine Tickets kaufen und zudem bereits erworbene Fahrkarten nicht abstempeln. Das wunderte einen Altenessener (59), als er beim Fahrer ein Ticket haben wollte und dieser ihm sagte: „Ich habe keine Fahrkarten.“ Andere Fahrgäste hätten verzweifelt nach einem Einwerter im Bus gesucht.
Bei der Evag ist das Problem bekannt. In ihrem Auftrag fahren seit 26. Juni zehn Gelenkbusse der Firma Mesenhohl auf der Linie 107 zwischen Rathaus und Gelsenkirchen Hbf, da auf der Stoppenberger Straße und der Essener Straße 20 Jahre alte Schienen ausgetauscht werden. „Die Busse haben nicht die komplette ÖPNV-Ausstattung“, sagt Evag-Sprecher Olaf Frei. Aber die Evag habe nicht genug Busse, um den Ersatzverkehr selbst zu stemmen. „Unser Fuhrpark ist genau auf den Fahrplan zugeschnitten.“ Zudem gebe es kaum Anbieter, die einen solchen großen Auftrag überhaupt übernehmen können.
Busfahrer sollen Fahrkarten entwerten
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Ob der Evag Einnahmenverluste entstanden sind? „Das ist nicht auszuschließen“ sagt Olaf Frei. Rund 100 Millionen Euro Gesamteinnahmen aus Ticketverkäufen hat die Evag jährlich, etwa vier Prozent davon macht der Barverkauf bei den Fahrern aus.
Die Evag will nun nachbessern: Bei nächsten größeren Schienenersatzverkehr (SEV) sollen die Busfahrer die Fahrkarten per Hand entwerten, kündigt Olaf Frei an. Außerdem werde es Hinweisschilder geben: „Tickets bitte beim Fahrer entwerten.“
Einen Verkauf werde es indes wohl auch in naher Zukunft nicht in den SEV-Bussen geben. Fahrgäste sollten sich am Automaten an der Haltestelle oder per Handy ein Ticket kaufen, sagt Olaf Frei. (pg)