Essen. Leithe ist ein Stück uraltes Agrarland an der Essener Stadtgrenze. Hier haben alte Bauerngeschlechter Einfluss. Folge 9 der Stadtteil-Serie “60 Minuten in...“.

Leithe? Was ist denn das? Mit Sicherheit würde man diese Gegenfragen von vielen Essenern gestellt bekommen, fragte man sie nach dem Stadtteil an der Bochumer Stadtgrenze. Ein Teil von Kray? So würde mancher vielleicht noch fragen. Leithe ist aber ein „echter“ Stadtteil und dabei landschaftlich sehr schön. Fast lückenlos kann man von Nord nach Süd im Grünen wandern. Ein Stück uraltes, ziemlich stilles Agrarland am Rande von Essen.

Das ist Essen-Leithe

Christoph Ridder führt uns durch seinen Stadtteil, Essen-Leithe.
Christoph Ridder führt uns durch seinen Stadtteil, Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Die Wassertürme von Leithe. Hier sollte einst das Isinger Feld II entstehen.
Die Wassertürme von Leithe. Hier sollte einst das Isinger Feld II entstehen. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Alte Hofstelle: Bauer Christoph Ridder betreibt auf seinem Schaepers Hof Landwirtschaft und einen Hofladen. Hier im Garten hat er seine Kindheit verbracht.
Alte Hofstelle: Bauer Christoph Ridder betreibt auf seinem Schaepers Hof Landwirtschaft und einen Hofladen. Hier im Garten hat er seine Kindheit verbracht. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe.
Impressionen aus Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe.
Impressionen aus Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe.
Impressionen aus Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe.
Impressionen aus Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe.
Impressionen aus Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe.
Impressionen aus Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe.
Impressionen aus Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe.
Impressionen aus Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe.
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Impressionen aus Essen-Leithe.
Impressionen aus Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe.
Impressionen aus Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe.
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Impressionen aus Essen-Leithe.
Impressionen aus Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe.
Impressionen aus Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe.
Impressionen aus Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Leither Kontraste: Hochhäuser prägen seit den 1960er Jahren das Isinger Feld, für dessen Bau einige Landwirte weichen mussten.
Leither Kontraste: Hochhäuser prägen seit den 1960er Jahren das Isinger Feld, für dessen Bau einige Landwirte weichen mussten. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Leither Kontraste: Hochhäuser prägen seit den 1960er Jahren das Isinger Feld, für dessen Bau einige Landwirte weichen mussten.
Leither Kontraste: Hochhäuser prägen seit den 1960er Jahren das Isinger Feld, für dessen Bau einige Landwirte weichen mussten. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Leither Kontraste: Hochhäuser prägen seit den 1960er Jahren das Isinger Feld, für dessen Bau einige Landwirte weichen mussten.
Leither Kontraste: Hochhäuser prägen seit den 1960er Jahren das Isinger Feld, für dessen Bau einige Landwirte weichen mussten. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe.
Impressionen aus Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe.
Impressionen aus Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe.
Impressionen aus Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe.
Impressionen aus Essen-Leithe. © Alexandra Roth / Funke Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Steele.
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Steele. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Freisenbruch.
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Freisenbruch. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum.
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum.
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum.
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum.
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum.
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Steele.
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Steele. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum.
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Steele.
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Steele. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum.
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Steele.
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Steele. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Steele.
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Steele. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum.
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum.
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum.
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum.
Multicopter-Aufnahme über dem Grundstück Bauer Ridder in Essen-Leithe - mit Blick in Richtung Bochum. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Impressionen aus Essen-Leithe - fotografiert im März 2011.
Impressionen aus Essen-Leithe - fotografiert im März 2011. © Oliver Müller / WAZ FotoPool
Mähdrescher auf dem Isinger Feld in Leithe - fotografiert im Juli 2007.
Mähdrescher auf dem Isinger Feld in Leithe - fotografiert im Juli 2007. © Walter Fischer / WAZ
Mähdrescher auf dem Isinger Feld in Leithe - fotografiert im Juli 2007.
Mähdrescher auf dem Isinger Feld in Leithe - fotografiert im Juli 2007. © Walter Fischer / WAZ
Eine Häuserzeile in der Meistersingerstraße  - fotografiert im Juli 2013.
Eine Häuserzeile in der Meistersingerstraße - fotografiert im Juli 2013. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Hochhaus an der Meistersingerstraße - fotografiert im Juli 2008.
Hochhaus an der Meistersingerstraße - fotografiert im Juli 2008. © Kerstin Kokoska / FUNKE Foto Services
Das Isinger Feld - fotografiert im Juli 2013.
Das Isinger Feld - fotografiert im Juli 2013. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Der Krayer Volksgarten - fotografiert im Dezember 2011.
Der Krayer Volksgarten - fotografiert im Dezember 2011. © Remo Bodo Tietz / WAZ FotoPool
Im Krayer Volksgarten wurde im Juni 2013 das   hundertjährige Bestehen des Parks gefeiert.
Im Krayer Volksgarten wurde im Juni 2013 das hundertjährige Bestehen des Parks gefeiert. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Kinderfest im Krayer Volksgarten - fotografiert im August 2010.
Kinderfest im Krayer Volksgarten - fotografiert im August 2010. © Arnold Rennemeyer / WAZ FotoPool
Ein Mal im Jahr läuft im Krayer Volksgarten das Festival
Ein Mal im Jahr läuft im Krayer Volksgarten das Festival "Kray or die" für Jugendliche. © Knut Vahlensieck / Funke Foto Services
Ein Mal im Jahr läuft im Krayer Volksgarten das Festival
Ein Mal im Jahr läuft im Krayer Volksgarten das Festival "Kray or die" für Jugendliche. © Knut Vahlensieck / Funke Foto Services
Ein Mal im Jahr läuft im Krayer Volksgarten das Festival
Ein Mal im Jahr läuft im Krayer Volksgarten das Festival "Kray or die" für Jugendliche. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Ein Mal im Jahr läuft im Krayer Volksgarten das Festival
Ein Mal im Jahr läuft im Krayer Volksgarten das Festival "Kray or die" für Jugendliche. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
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Bauer Christoph Ridder kann davon sehr genau berichten, denn er ist hier groß geworden. Bei seiner Einschulung musste er sich erstmal an die vielen Kinder gewöhnen. Spricht man mit ihm über die Entwicklung Leithes, dann kommt schnell die Rede auf die fünf alten Höfe. „Man muss wissen, wo man herkommt“, sagt der Mann, der seinen Familiennamen bis ins Jahr 1332 zurückverfolgen kann. Da gehörte die Familie Ridder noch der Ridderhof in Kray, der an der Brückenplatte stand, wo heute die Sparkasse ihr Domizil hat - die Ridderhofstraße erinnert daran.

Marmelade, Kuchen, Brot und Eier aus dem Hofladen

„Entlang des heute zum Teil unterirdisch fließenden Leither Baches sind der Schaepers Hof, Köllmannshof, Kohlleppel, Reickshof und der Rommberghof wohl wegen der Trinkwasserversorgung entstanden“, berichtet Ridder. Die beiden Erstgenannten sind heute in seinem Eigentum. Der Leither Bach fließt mitten unter dem Garten hindurch, in dem er als Kind gespielt hat.

Der Krayer Volksgarten liegt in Leithe

Wer sich vornimmt, den zehn Hektar großen Krayer Volksgarten zu besuchen, hat eigentlich schon etwas falsch gemacht. Denn der Volksgarten an der A40 liegt gar nicht in Kray, sondern in Leithe. Entwickelt wurde er vom Gelsenkirchener Fabrikanten Wilhelm Munscheid, der für Arbeiter Naherholung schaffen wollte. 1913 wurde der Volksgarten in der damaligen Bürgermeisterei Kray-Leithe eingeweiht. Heute ist er Ort z.B. eines jährlichen Kinderfestes und des Jugendfestes „Kray or die“ Der Naturschutzverein Volksgarten Kray bietet zudem viele Aktionen an.

Sein Stammsitz ist der Schaepershof mit seinem gut besuchten Hofladen. Hier gibt es von Marmelade über Kuchen, Brot und Eiern bis zum selbst angerührten Eierlikör alles, was die Natur in Leithe hergibt oder was sich daraus herstellen lässt. Ridders Hof ist einer von nur noch 45 Vollerwerbs-Höfen in Essen, der Landwirt bewirtschaftet rund 100 Hektar Anbaufläche mit Raps, Weizen, Mais, Erdbeeren und vielem mehr. Rund 90 Prozent sind allerdings gepachtet.

Viel Grün in Leithe ist Ackerland

„Man zittert immer, wenn die IHK Druck macht und die Verwaltung neue Wohn- oder Gewerbegebiete ausweisen will“, berichtet er von der bedrohten Idylle. Denn viel Grün in Leithe ist Ackerland. Wandert man vom Krayer Volksgarten, der in Leithe liegt, vorbei am Schaepershof in Richtung Leither Wassertürme, betritt man auf dem Weg zum Isingpark und den Kleingärten am Nottebaumskamp höchstwahrscheinlich auch den Grund von Christoph Ridder. An den Wassertürmen ist der höchste Punkt zwischen Ruhr und Emscher erreicht. „Das ist doch herrlich hier“, schwärmt er. Die Kühltürme vom Kraftwerk Gelsenkirchen-Scholven, das Dach der Schalker Arena, der Tetraeder in Bottrop, natürlich die Essener Skyline mit RWE- und Evonik-Türmen: Viel bessere Aussichtspunkte gibt es nicht im Revier.

Als die Wohnklötze auf den Feldern wuchsen

Die drei benachbarten Großsiedlungen Isinger Feld (Leithe), Bergmannsfeld (Freisenbruch) und Hörsterfeld (Horst) waren in den 1960er und 1970er Jahren die Antwort auf die Wohnungsnot. In Leithe kaufte die Stadt 1963 das Gut Ising. Auf der Hälfte der Landwirtschaftsfläche baute man die Siedlung Isinger Feld.

„Wenn mein Vater nicht hart geblieben wäre, würde sich hier die Siedlung Isinger Feld II erstrecken“, berichtet Ridder von den Bausünden der 1960er Jahre, während er zum „anderen“ Leithe weiterfährt. Das Isinger Feld als Teil der Essener Oststadt mit ehemals über 5000 Einwohnern ist vom Bevölkerungsschwund betroffen. Die katholische Gemeinde ist weg, der Kindergarten geschlossen, hier hat sich nun die koreanische Gemeinde niedergelassen. Die großen Vermieter Allbau, Gewobau und Private hübschen gerade das Viertel auf.

Essener Stadtteilwappen und ihre Bedeutung

(31) Überruhr (Hinsel und Holthausen) : In Urkunden des Stiftes Rellinghausen wurden die Bauernschaften Hinsel und Holthausen früher „Over Rore“ genannt, was so viel bedeutet wie „auf der anderen Seite der Ruhr“. Das Wappen deutet auf die Ruhr hin. Ebenso ist ein Kreuzschargen abgebildet, ein glücksbringendes, germanisches Zeichen, das auf die zahlreichen Bodenfunde in diesem Bereich deutet. Seit 1808 gehörte Überruhr zur Bürgermeisterei Steele, 1894 entstand die eigenständige Bürgermeisterei Überruhr. Die Eingemeindung folgte 1929.  Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
(31) Überruhr (Hinsel und Holthausen) : In Urkunden des Stiftes Rellinghausen wurden die Bauernschaften Hinsel und Holthausen früher „Over Rore“ genannt, was so viel bedeutet wie „auf der anderen Seite der Ruhr“. Das Wappen deutet auf die Ruhr hin. Ebenso ist ein Kreuzschargen abgebildet, ein glücksbringendes, germanisches Zeichen, das auf die zahlreichen Bodenfunde in diesem Bereich deutet. Seit 1808 gehörte Überruhr zur Bürgermeisterei Steele, 1894 entstand die eigenständige Bürgermeisterei Überruhr. Die Eingemeindung folgte 1929. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband © „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
(42) Werden: Im Januar 799 gründete der heilige Ludgerus das Benediktinerkloster Werden. Die Äbte waren die Landesherren, 1317 erhielt Werden gar die Stadtrechte und blieb bis 1803 reichsfreies Stift. Ab 1808 selbstständige Bürgermeisterei, wurde Werden erst 1929 eingemeindet. Das Wappen zeigt ein mit vier roten Kugeln besetztes Pallium – ein Schulterschmuck, der Erzbischöfen oder heilig gesprochenen Bischöfen vom Papst verliehen wurde.  Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband
(42) Werden: Im Januar 799 gründete der heilige Ludgerus das Benediktinerkloster Werden. Die Äbte waren die Landesherren, 1317 erhielt Werden gar die Stadtrechte und blieb bis 1803 reichsfreies Stift. Ab 1808 selbstständige Bürgermeisterei, wurde Werden erst 1929 eingemeindet. Das Wappen zeigt ein mit vier roten Kugeln besetztes Pallium – ein Schulterschmuck, der Erzbischöfen oder heilig gesprochenen Bischöfen vom Papst verliehen wurde. Quelle: Kurt Schweder/ Stadtverband © „Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ von Johann Rainer Busch, ISBN: 978-3-00-028515-8; Herausgeber ist der Stadtverband der Bürger- und Verkehrsvereine.
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Das Wappen der Herren von Leithe

Im Leither Wappen verläuft ein, mit drei goldenen Kugeln belegter, roter Querbalken. Dies ist identisch mit dem alten Wappen der Herren von Leithe. Sie gehören zu Essens bedeutendsten Adelsfamilien. Erstmals erwähnt wird Leite – noch ohne „h“ – im Jahr 1019. 1906 bildeten Kray und Leithe eine eigene Bürgermeisterei. 1921 gingen sie in der vergrößerten Bürgermeisterei Kray auf. Als Teil von Kray wurde Leithe dann 1929 in Essen eingemeindet. Einen offiziellen Charakter hatte das Wappen nie. Der Heraldiker Kurt Schweder schuf es Ende der 1980er Jahre.

Für das Leither „Gewächs“ Christoph Ridder hat sich hier ein Kreis geschlossen. Etwas unterhalb der dominanten Hochhäuser hat er rund einen Kilometer von seinem Hof entfernt, den alten Isinghof gekauft und vermietet. „Mittlerweile sind ja einige Politiker wieder offen für regionalen landwirtschaftlichen Anbau.“ Den Grünzug will er auf jeden Fall erhalten: „Ich fühle mich gar nicht so als Eigentümer, sondern eher als Verwalter, der das Ganze nach 35 Jahren weitergibt“, berichtet der 56-Jährige, der den väterlichen Hof 1989 übernahm. Und zum Ganzen gehört eben – zum Glück für die Leither – viel Agrarland. Mit Sohn Christian (25) steht schon die 18. Generation bereit.

Leithe in Zahlen und im Stadtteil-Vergleich

Leithe gehört zu den Dörfern in Essen

6895 Menschen waren Ende 2014 mit ihrem Hauptwohnsitz in Leithe gemeldet. Das ist im stadtweiten Vergleich Platz 37 von 50 – Leithe gehört zu den Dörfern in Essen. Zum Vergleich: Spitzenreiter Frohnhausen kommt auf 31.744 Einwohner. Das benachbarte Kray schafft es mit 19.335 Bürgern immerhin auf Platz 7.

Die meisten Einwohner leben im Isinger Feld

Die ländliche Prägung von Leithe zeigt auch: Die meisten der Einwohner leben im Isinger Feld, der Rest ist sehr dünn besiedelt.

Leithe ist dünn besiedelt

17 Einwohner pro Quadratkilometer belegen dies, im Stadtvergleich ist das Platz 39 von 50. Im dicht besiedelten Spitzenreiter, dem Südostviertel, müssen sich 121 Menschen einen Quadratkilometer teilen. In Kray (Platz 22) sind dies 32 Personen.

Leithe ist ein mittelgroßer Stadtteil

390 Hektar (1 Hektar sind 10.000 Quadratmeter) weisen Leithe als mittelgroßen Stadtteil aus (Platz 22 im Stadtranking). Das Essener B-Zentrum Steele allerdings ist mit 293 Hektar (Platz 34) um einiges kleiner. Der größte Stadtteil im Bezirk VII ist Kray mit 592 Hektar (Platz 9).

Leithe ist landwirtschaftlich geprägt

41 Prozent der Flächen in Leithe werden landwirtschaftlich genutzt. Das ist ein Spitzenwert, der dritthöchste in Essen. Noch mehr Landwirtschaft gibt es nur in Schuir (60 Prozent) und in Byfang (43 Prozent). Hinzu kommen 11 Prozent Parks und Grünanlagen, ein sehr guter Mittelwert in Essen.

Leithe ist wenig bebaut

26,7 Prozent der Fläche ist in Leithe nur bebaut. Auch das ist ein Spitzenwert, nur in Fischlaken (11,6 Prozent), Schuir (12,2 Prozent), Byfang (14,5 Prozent), in Heidhausen (17,5 Prozent) und in Kupferdreh (23,9 Prozent) stehen anteilig an der Gesamtfläche weniger Häuser.

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Alle bisher veröffentlichten Folgen finden Sie auf unserem Spezial zur Serie / Folge 28: Südostviertel / Folge 27: Margarethenhöhe / Folge 26: Heidhausen / Folge 25: Haarzopf / Folge 24: Altendorf / Folge 23: Stoppenberg / Folge 22: Werden / Folge 21: Holsterhausen / Folge 20: Dellwig / Folge 19: Rellinghausen / Folge 18: Horst / Folge 17: Südviertel / Folge 16: Rüttenscheid / Folge 15: Byfang / Folge 14: Schuir / Folge 13: Karnap / Folge 12: Bredeney / Folge 11: Fischlaken / Folge 10: Kray / Folge 9: Leithe / 8: Nordviertel / 7: Kettwig / 6: Frohnhausen / 5: Altenessen / 4: Kupferdreh / 3: Vogelheim / 2: Schönebeck / 1: Heisingen / zur Galerie mit allen Essener Stadtteil-Wappen