Essen. . Der Eigentümer der Fläche an der Hachestraße verhandelt mit einem weiteren Interessenten. Experte sieht noch gute Chancen für Investoren in Essen.
Die Hachestraße – bislang nicht gerade Essens Aushängeschild – scheint sich zur neuen Hotelmeile der Stadt zu entwickeln. Seit wenigen Tagen stehen die ersten Baucontainer auf der Brachfläche Ecke Hindenburgstraße. Dort baut die Bonner GHotel GmbH ihr neues „Ghotel Hotel & Living“ – ein Designhotel mit 173 Zimmern. Geplante Eröffnung: Anfang 2017.
Andere Investoren schreckt das nicht. Im Gegenteil. Wie diese Zeitung jetzt erfahren hat, könnte auf dem langgestreckten Gelände am Bahndamm ein weiteres Hotel entstehen. Der Eigentümer der Fläche, Aurelis, führt dem Vernehmen nach gute Gespräche mit einem weiteren Interessenten. Um welche Hotelmarke es sich dabei handelt, ist noch nicht bekannt. Es dürfte sich aber um ein weiteres Markenhotel im Zwei- bis Drei-Sterne-Bereich handeln. Aurelis hofft auf einen Abschluss schon in den kommenden Monaten.
Auch auf der anderen Seite der Hachestraße Richtung Hauptbahnhof kündigt sich die nächste Hotelinvestition an: Die Freifläche zwischen Selmastraße und Henriettenstraße ist seit wenigen Wochen eingezäunt – zum Ärger von so manchem Innenstadtbesucher, der dort gern parkte. Die Oberhausener Arsatec wird auf dem Gelände Wohnungen und vorgelagert an der Hachestraße ein Hotel errichten. Interessent soll die Hotelkette Ibis budget sein.
Für Investoren „empfehlenswert“
Damit würde die Zahl der Hotels auf der Hachestraße von derzeit zwei auf fünf steigen, in der Verlängerung Hauptbahnhof und Holle-straße wären es dann mit dem Handelshof und dem Ibis Hotel sogar sieben – vorausgesetzt im Handelshof gibt es einen Nachfolger für die Mövenpick-Kette, die Ende des Jahres auszieht. Auch im direkten Umfeld – hinter dem Haus der Technik – entsteht mit dem Moxy ein weiteres neues Hotel.
Kann Essen so viele neue Herbergen überhaupt vertragen? Christian Schollen, Geschäftsführer der Schollen Hotelberatung aus Wuppertal, hat kürzlich Essen unter die Lupe genommen und an Hotel-Investoren gerichtet die Note „empfehlenswert“ vergeben. „Der Essener Markt ist relativ groß“, sagt Schollen. Zumal die Wuppertaler voraussagen, dass die Übernachtungszahlen weiter steigen werden. Zudem profitiere Essen wie andere Großstädte auch vom Drang der Investoren zum Betongold. Was für Wohnimmobilien gilt, gilt auch für Hotels. Und weil der Markt in den so genannten A-Städten fast schon überhitzt ist, stürzen sich Investoren nun auf B-Städte wie Essen.