Essen. Das Nordviertel: Kaum irgendwo in Essen liegen soziale und bauliche Gegensätze so nah beieinander. Folge 8 der Stadtteil-Serie „60 Minuten in...“.

Kaum ein Stadtteil ist gegensätzlicher als das Nordviertel: Armut und Reichtum, grüne Idylle und baumlose Straßenschluchten, graue marode Häuserzeilen aus den 1950er Jahren, Altbauten und schicke Neubauviertel liegen hier nebeneinander. Und mittendrin das Zeichen einer Stadt von Welt: die Universität. „Genau diese Gegensätze finde ich spannend und anregend“, sagt Harriet Wölki während sie die Altenessener Straße entlangläuft. Obwohl die Künstlerin erst vor drei Jahren mit ihrer Familie aus dem bürgerlichen Bergerhausen an den Rand der nördlichen Innenstadt gezogen ist, hat sie sich schnell mit dem Nordviertel angefreundet.

Klar kennt sie die vielen Vorurteile, die manche Essener unverhohlen aussprechen, wenn sie hören, wo sie jetzt lebt. Und, ja, sie weiß auch von den großen sozialen Probleme, der Armut, der Kriminalitätsrate, die immer wieder für Negativschlagzeilen sorgen. Aber sie glaubt auch an das Potenzial, dass dieser Stadtteil birgt. „Schauen sie sich um. Hier passiert unglaublich viel.“

Eltingviertel erlebt eine Art Renaissance

Und damit meint die Bildhauerin nicht nur das neue Wohnviertel an der Uni. Nein, es sind die Menschen in ihrem Viertel, die die 54-Jährige im Visier hat. „Wir lernen uns langsam kennen, rücken zusammen, nehmen gemeinsame Projekte in Angriff.“

Das ist das Essener Nordviertel

Künstlerin Harriet Wölki hat sich bewusst für das Nordviertel entschieden. Vor drei Jahren ist sie mit ihrer Familie aus dem bürgerlichen Bergerhausen an den Rand der nördlichen Innenstadt gezogen.
Künstlerin Harriet Wölki hat sich bewusst für das Nordviertel entschieden. Vor drei Jahren ist sie mit ihrer Familie aus dem bürgerlichen Bergerhausen an den Rand der nördlichen Innenstadt gezogen. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Schicke Gründerzeitbauten im Eltingviertel, die die Prunkstücke des Nordviertels sind.
Schicke Gründerzeitbauten im Eltingviertel, die die Prunkstücke des Nordviertels sind. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Gründerzeit-Fassaden an der Eltingstraße.
Gründerzeit-Fassaden an der Eltingstraße. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Blick durch die Eltingstraße auf das Rathaus.
Blick durch die Eltingstraße auf das Rathaus. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
*Serie: 60 Minuten im Stadtteil* Stadtteilspaziergang durch Essens Nordviertel/ Elting-Quartier  mit der Künstlerin Harriet Wölki am Montag, 15.06.2014. Spielplatz am Freistein.Foto:  Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
*Serie: 60 Minuten im Stadtteil* Stadtteilspaziergang durch Essens Nordviertel/ Elting-Quartier mit der Künstlerin Harriet Wölki am Montag, 15.06.2014. Spielplatz am Freistein.Foto: Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Die Beisingstraße.
Die Beisingstraße. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Das alte Gebäude der Nordviertelschule.
Das alte Gebäude der Nordviertelschule. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Blick aus dem alten Gebäude der Nordviertelschule auf die Innenstadt.
Blick aus dem alten Gebäude der Nordviertelschule auf die Innenstadt. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Der ehemalige Glockenturm an der Zwinglistraße.
Der ehemalige Glockenturm an der Zwinglistraße. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Der ehemalige Glockenturm an der Zwinglistraße.
Der ehemalige Glockenturm an der Zwinglistraße. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Die Kleingartenanlage zwischen Katzenbruch- und Karolingerstraße.
Die Kleingartenanlage zwischen Katzenbruch- und Karolingerstraße. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Die Streuobstwiese (
Die Streuobstwiese ("Pflegekinderwald") hinter dem Nord-Ost-Gymnasium. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Die Streuobstwiese (
Die Streuobstwiese ("Pflegekinderwald") hinter dem Nord-Ost-Gymnasium. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Ansicht eines begrünten Innenhofs an der Elting-/Beisingstraße.
Ansicht eines begrünten Innenhofs an der Elting-/Beisingstraße. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Künstlerin Harriet Wölki in einem Innenhof an der Elting-/Beisingstraße.
Künstlerin Harriet Wölki in einem Innenhof an der Elting-/Beisingstraße. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel: Fotografiert vom Parkplatz der Sporthalle Nord-Ost in Richtung Altenessen. Links ist das Haus des Handwerks zu sehen, rechts das Berufsförderungszentrum.
Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel: Fotografiert vom Parkplatz der Sporthalle Nord-Ost in Richtung Altenessen. Links ist das Haus des Handwerks zu sehen, rechts das Berufsförderungszentrum. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel: Fotografiert vom Parkplatz der Sporthalle Nord-Ost in Richtung Altenessen. Links ist das Haus des Handwerks zu sehen, rechts das Berufsförderungszentrum.
Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel: Fotografiert vom Parkplatz der Sporthalle Nord-Ost in Richtung Altenessen. Links ist das Haus des Handwerks zu sehen, rechts das Berufsförderungszentrum. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel: Fotografiert vom Parkplatz der Sporthalle Nord-Ost in Richtung Altenessen. Links ist das Haus des Handwerks zu sehen, rechts das Berufsförderungszentrum.
Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel: Fotografiert vom Parkplatz der Sporthalle Nord-Ost in Richtung Altenessen. Links ist das Haus des Handwerks zu sehen, rechts das Berufsförderungszentrum. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel - fotografiert vom Parkplatz der Sporthalle Nord-Ost in Richtung Altenessen. Im Vordergrund ist die große Kleingartenanlage zu sehen.
Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel - fotografiert vom Parkplatz der Sporthalle Nord-Ost in Richtung Altenessen. Im Vordergrund ist die große Kleingartenanlage zu sehen. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel zeigt im Vordergrund die große Obstwiese, links die Sporthalle und im Hintergrund Stoppenberg.
Die Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel zeigt im Vordergrund die große Obstwiese, links die Sporthalle und im Hintergrund Stoppenberg. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel zeigt die  Sporthalle und das Gymnasium Nord-Ost.
Die Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel zeigt die Sporthalle und das Gymnasium Nord-Ost. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel zeigt die große Obstwiese und im Hintergrund Stoppenberg.
Die Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel zeigt die große Obstwiese und im Hintergrund Stoppenberg. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel - fotografiert vom Parkplatz der Sporthalle Nord-Ost in Richtung Stoppenberg. Im Vordergrund ist die große Obstwiese zu sehen.
Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel - fotografiert vom Parkplatz der Sporthalle Nord-Ost in Richtung Stoppenberg. Im Vordergrund ist die große Obstwiese zu sehen. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom  Nordviertel - fotografiert vom Parkplatz der Sporthalle Nord-Ost in Richtung Stoppenberg. Im Vordergrund ist die große Obstwiese zu sehen.
Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel - fotografiert vom Parkplatz der Sporthalle Nord-Ost in Richtung Stoppenberg. Im Vordergrund ist die große Obstwiese zu sehen. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel - fotografiert vom Parkplatz der Sporthalle Nord-Ost in Richtung Stoppenberg. Im Vordergrund ist die große Obstwiese zu sehen.
Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel - fotografiert vom Parkplatz der Sporthalle Nord-Ost in Richtung Stoppenberg. Im Vordergrund ist die große Obstwiese zu sehen. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Multicopter-Aufnahmen zeigt das Gymnasium Nord-Ost.
Die Multicopter-Aufnahmen zeigt das Gymnasium Nord-Ost. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Multicopter-Aufnahmen zeigt das Gymnasium Nord-Ost.
Die Multicopter-Aufnahmen zeigt das Gymnasium Nord-Ost. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Multicopter-Aufnahmen zeigt das Gymnasium Nord-Ost.
Die Multicopter-Aufnahmen zeigt das Gymnasium Nord-Ost. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Multicopter-Aufnahmen zeigt das Gymnasium Nord-Ost.
Die Multicopter-Aufnahmen zeigt das Gymnasium Nord-Ost. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel mit Blick in Richtung City und Eltingviertel. Rechts ist das Haus des Handwerks zu sehen.
Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel mit Blick in Richtung City und Eltingviertel. Rechts ist das Haus des Handwerks zu sehen. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel mit Blick in Richtung City und Eltingviertel. Rechts ist das Haus des Handwerks zu sehen.
Multicopter-Aufnahme vom Nordviertel mit Blick in Richtung City und Eltingviertel. Rechts ist das Haus des Handwerks zu sehen. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Zeichen des Aufschwungs: Das neue Wohnviertel auf dem Berliner Platz verbindet  die Essener Innenstadt mit der Universität.
Zeichen des Aufschwungs: Das neue Wohnviertel auf dem Berliner Platz verbindet die Essener Innenstadt mit der Universität. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Zeichen des Aufschwungs: Das neue Wohnviertel auf dem Berliner Platz verbindet  die Essener Innenstadt mit der Universität.
Zeichen des Aufschwungs: Das neue Wohnviertel auf dem Berliner Platz verbindet die Essener Innenstadt mit der Universität. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Zeichen des Aufschwungs: Das neue Wohnviertel auf dem Berliner Platz verbindet  die Essener Innenstadt mit der Universität.
Zeichen des Aufschwungs: Das neue Wohnviertel auf dem Berliner Platz verbindet die Essener Innenstadt mit der Universität. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme von der Uni Essen.
Multicopter-Aufnahme von der Uni Essen. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme von der Uni Essen.
Multicopter-Aufnahme von der Uni Essen. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme von der Uni Essen.
Multicopter-Aufnahme von der Uni Essen. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme von der Uni Essen.
Multicopter-Aufnahme von der Uni Essen. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multicopter-Aufnahme von der Uni Essen.
Multicopter-Aufnahme von der Uni Essen. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikoper-Aufnahme vom Nordviertel.
Multikoper-Aufnahme vom Nordviertel. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Multikoper-Aufnahme vom Nordviertel.
Multikoper-Aufnahme vom Nordviertel. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Der Blick von der Uni Essen aus in Richtung Eltingviertel.
Der Blick von der Uni Essen aus in Richtung Eltingviertel. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Der Blick von der Uni Essen aus in Richtung Eltingviertel.
Der Blick von der Uni Essen aus in Richtung Eltingviertel. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Der Blick von der Uni Essen aus in Richtung Eltingviertel.
Der Blick von der Uni Essen aus in Richtung Eltingviertel. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Der Blick von der Uni Essen aus in Richtung Eltingviertel.
Der Blick von der Uni Essen aus in Richtung Eltingviertel. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Das prägnante Reiterstellwerk auf dem Bahndamm oberhalb des Viehofer Platzes sollte eigentlich renoviert werden, ging aber vorher leider in Flammen auf. Auf der Bahntrasse soll irgendwann der Radschnellweg Ruhr verlaufen. Hinter dem Damm am oberen Bildrand angeschnitten erstreckt sich das Eltingviertel.
Das prägnante Reiterstellwerk auf dem Bahndamm oberhalb des Viehofer Platzes sollte eigentlich renoviert werden, ging aber vorher leider in Flammen auf. Auf der Bahntrasse soll irgendwann der Radschnellweg Ruhr verlaufen. Hinter dem Damm am oberen Bildrand angeschnitten erstreckt sich das Eltingviertel. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Das Reiterstellwerk am Bahndamm oberhalb des Viehofer Platzes.
Das Reiterstellwerk am Bahndamm oberhalb des Viehofer Platzes. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Das Reiterstellwerk am Bahndamm oberhalb des Viehofer Platzes.
Das Reiterstellwerk am Bahndamm oberhalb des Viehofer Platzes. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Im April 2014 brannte das Stellwerk.
Im April 2014 brannte das Stellwerk. © Michael Gohl / FUNKE Foto Services
Die Feuerwehr war mit zwei Löschzügen im Einsatz.
Die Feuerwehr war mit zwei Löschzügen im Einsatz. © Jörg Schimmel / Funke Foto Services
Am 25. März 1986 rammte ein Güterzug das Stellwerk.
Am 25. März 1986 rammte ein Güterzug das Stellwerk. © Arnold Rennemeyer / WAZ
Am 25. März 1986 rammte ein Güterzug das Stellwerk.
Am 25. März 1986 rammte ein Güterzug das Stellwerk. © Oliver Müller / WAZ
Das Eltingviertel im Essener Nordviertel (hier die Eltingstraße, Ecke Gertrudisstraße) - fotografiert im August 2014.
Das Eltingviertel im Essener Nordviertel (hier die Eltingstraße, Ecke Gertrudisstraße) - fotografiert im August 2014. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Ein Hauseingang mit alter Tür an der Eltingstraße, Ecke Gertrudisstraße - fotografiert im August 2014.
Ein Hauseingang mit alter Tür an der Eltingstraße, Ecke Gertrudisstraße - fotografiert im August 2014. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Ein Wohnhaus am Eltingplatz - fotografiert im August 2014.
Ein Wohnhaus am Eltingplatz - fotografiert im August 2014. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Das Bild zeigt Häuser am Eltingplatz - fotografiert im August 2014.
Das Bild zeigt Häuser am Eltingplatz - fotografiert im August 2014. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Das Bild zeigt Häuser in der Beisingstraße - fotografiert im August 2014.
Das Bild zeigt Häuser in der Beisingstraße - fotografiert im August 2014. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Das Bild zeigt Häuser in der Eltingstraße - fotografiert im August 2014.
Das Bild zeigt Häuser in der Eltingstraße - fotografiert im August 2014. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Das Bild zeigt ein Fassaden-Detail eines Wohnhauses an der Eltingstraße - aufgenommen im August 2014.
Das Bild zeigt ein Fassaden-Detail eines Wohnhauses an der Eltingstraße - aufgenommen im August 2014. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Das Bild zeigt Häuser an Beisingstraße, Ecke Eltingstraße - fotografiert im August 2014.
Das Bild zeigt Häuser an Beisingstraße, Ecke Eltingstraße - fotografiert im August 2014. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Häuser an der Beisingstraße - fotografiert im August 2014.
Häuser an der Beisingstraße - fotografiert im August 2014. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Stuckelement mit zwei Schwänen an einem Haus an der Beisingstraße - fotografiert im August 2014.
Stuckelement mit zwei Schwänen an einem Haus an der Beisingstraße - fotografiert im August 2014. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Häuser an Beisingstraße - fotografiert im August 2014.
Häuser an Beisingstraße - fotografiert im August 2014. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Häuser an Beisingstraße - fotografiert im August 2014.
Häuser an Beisingstraße - fotografiert im August 2014. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Die evangelische Grundschule an der Beisingstraße.
Die evangelische Grundschule an der Beisingstraße. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Häuser an der Altenessener Straße - fotografiert im August 2014. Die Häuser links weisen noch die ursprüngliche Geschosshöhe auf.
Häuser an der Altenessener Straße - fotografiert im August 2014. Die Häuser links weisen noch die ursprüngliche Geschosshöhe auf. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Das Eingangsportal des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Zeche Victoria Mathias von 1923 in der Altenessener Straße - fotografiert im August 2014.
Das Eingangsportal des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Zeche Victoria Mathias von 1923 in der Altenessener Straße - fotografiert im August 2014. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Das Kriegerdenkmal an der Kleinen Stoppenberger Straße - fotografiert im August 2014.
Das Kriegerdenkmal an der Kleinen Stoppenberger Straße - fotografiert im August 2014. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
Der Victoriahof, zwischen Süderichstraße 24/26 und Zwinglistraße 7-9 - fotografiert im Juni 2015.
Der Victoriahof, zwischen Süderichstraße 24/26 und Zwinglistraße 7-9 - fotografiert im Juni 2015. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Der Victoriahof, zwischen Süderichstraße 24/26 und Zwinglistraße 7-9 - fotografiert im Juni 2015.
Der Victoriahof, zwischen Süderichstraße 24/26 und Zwinglistraße 7-9 - fotografiert im Juni 2015. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Impressionen aus dem Eltingviertel - fotografiert im April 2015.
Impressionen aus dem Eltingviertel - fotografiert im April 2015. © Knut Vahlensieck / Funke Foto Services
Impressionen aus dem Eltingviertel - fotografiert im April 2015.
Impressionen aus dem Eltingviertel - fotografiert im April 2015. © Knut Vahlensieck / Funke Foto Services
Impressionen aus dem Eltingviertel - fotografiert im April 2015.
Impressionen aus dem Eltingviertel - fotografiert im April 2015. © Knut Vahlensieck / Funke Foto Services
Impressionen aus dem Eltingviertel - fotografiert im April 2015.
Impressionen aus dem Eltingviertel - fotografiert im April 2015. © Knut Vahlensieck / Funke Foto Services
Der Ostturm der Universität Essen - fotografiert im Juni 2014.
Der Ostturm der Universität Essen - fotografiert im Juni 2014. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Der Ostturm der Universität Essen - fotografiert im Juni 2014.
Der Ostturm der Universität Essen - fotografiert im Juni 2014. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Die Universität Essen - fotografiert im November 2013.
Die Universität Essen - fotografiert im November 2013. © Hans Blossey
Die Universität Essen - fotografiert im November 2013.
Die Universität Essen - fotografiert im November 2013. © Hans Blossey
Blick auf die Universität Duisburg-Essen vom Dach des Hochhauses am Viehofer Platz 15 - fotografiert im Dezember 2013.
Blick auf die Universität Duisburg-Essen vom Dach des Hochhauses am Viehofer Platz 15 - fotografiert im Dezember 2013. © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Der Segerothpark - fotografiert im Oktober 2013.
Der Segerothpark - fotografiert im Oktober 2013. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Der Segerothpark - fotografiert im Oktober 2013.
Der Segerothpark - fotografiert im Oktober 2013. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Der Segerothpark - fotografiert im Oktober 2013.
Der Segerothpark - fotografiert im Oktober 2013. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Der Segerothpark - fotografiert im Oktober 2013.
Der Segerothpark - fotografiert im Oktober 2013. © Sebastian Konopka / WAZ FotoPool
Der Segerothpark - fotografiert im Februar 2015.
Der Segerothpark - fotografiert im Februar 2015. © Ulrich von Born/ FUNKE Foto Services
Der Segerothpark - fotografiert im August 2011.
Der Segerothpark - fotografiert im August 2011. © Ulrich von Born/ WAZ FotoPool
1/85

Mittlerweile sind wir im Eltingviertel angekommen. Geplant und erbaut als Arbeiterquartier für die Menschen, die einst in der benachbarten Zeche Victoria Mathias arbeiteten, wurden die Straßenzüge mit ihren ansehnlichen Gründerzeithäusern städtebaulich jahrzehntelang nicht oder kaum wahrgenommen. Erst in jüngster Zeit erleben das Viertel eine Art Renaissance, schon allein weil die Deutsche Annington, einer der größten Vermieter im Nordviertel, endlich seinen Aufgaben nachkommt und schon lange fällige Renovierungen vornimmt.

Trotz der alten Pracht und dem neuen Schwung sind die Straßen eher unbelebt. Es gibt wenig Geschäfte und eine Gastronomie sucht man vergebens. Selbst der hübsche Eltingplatz liegt verlassen da. Inzwischen mühen sich mehrere spontan entstandene Initiativen um das Viertel, pflanzen Blumen, veranstalten einen Flohmarkt und versuchen, die Bewohner aus ihren Häusern zu locken. Auch Harriet Wölki hat sich mit ihrem Atelier hier niedergelassen und sucht das Gespräch mit allen Akteuren.

Kuriositäten an der Kleinen Stoppenberger Straße

Ihre Hoffnung auf eine Stadtteilbelebung richtet sich obendrein auf den neuen Teil des Nordviertels, der auf der einstigen Brachfläche des Berliner Platzes erbaut wurde. Auf dem Weg dorthin passieren wir auf der Kleinen Stoppenberger Straße einige Kuriositäten, die die angesprochenen Gegensätze bestätigen. Nur wenige Meter voneinander entfernt finden sich ein Schwulen- und Lesben-Treff, ein Tattoo-Studio, ein Reptilienshop und die streng abgeschottete Assalam-Moschee. Dazwischen ein Kiosk, vor dem ältere Männer schweigend rauchen, die Bierflaschen fest in der Hand.

Vom schicken Univiertel haben sich die Stadtplaner viel versprochen und die Rechnung ist bisher aufgegangen. Es hat finanziell gut gestellte Bürger angelockt, dadurch die soziale Mischung verbessert und die Universität in Richtung Innenstadt geöffnet. Noch wirken die modernen hellen Häuser mit den glatten Fassaden ein wenig steril. Einen Steinwurf entfernt in der Turmstraße steht man dann vor hässlichen architektonischen Überbleibseln: Grau und schmutzig sind die Häuserzeilen, an blinden Fenstern hängen schmuddelige Gardinen. Relikte aus einer Zeit, als die Straßen rings um den Berliner Platz einen schlechten Ruf als „Nachtjackengegend“ hatten. Mittendrin hält Franz Robl in seinem alteingesessenen Angler- und Waffengeschäft die Stellung.

„Weder meine Töchter noch ich haben Angst, uns hier auch abends zu bewegen“, verteidigt Harriet Wölki ihr Viertel. Sie glaubt an den Aufschwung und lässt sich nicht davon abbringen, dass vielleicht in drei, vier oder zehn Jahren das Nordviertel zu den beliebteren Wohnadressen in Essen gehört. Vielleicht behält sie ja recht.

Das Nordviertel in Zahlen und im Stadtteil-Vergleich

2,93 Quadratkilometer

2,93 Quadratkilometer groß ist das Nordviertel, das direkt an der nördlichen Innenstadt angrenzt. Es umfasst in etwa die Fläche des ehemaligen Geländes der Zeche Victoria Mathias, das frühere Großmarktgelände (heute Univiertel) sowie des ehemaligen Arbeiterviertels Segeroth, das komplett abgerissen wurde. Genau hier steht heute der Campus der Universität Duisburg-Essen.

8094 Einwohner

8094 Menschen leben im Nordviertel. 31,5 Prozent der Bewohner haben keinen deutschen Pass und 16 Prozent besitzen die doppelte Staatsbürgerschaft.

Dicht besiedelt

66,7 Prozent des Nordviertels sind bebaut. Damit gehört der Stadtteil mit Bergeborbeck und dem Westviertel zu den drei am dichtesten besiedelten Quartieren in Essen.

Wenig Spiel- und Sportplätze

Gerade mal 0,4 Prozent der Gesamtfläche sind Spiel- und Sportplätze; angesichts der hier lebenden hohen zahlreichen Kinder ist das ein Armutszeugnis. Selbst die größte städtische Grundschule, die Nordviertelschule (16 Klassen), hat kein Spielgerüst. Allerdings ist das Nordviertel klein, die nächstliegenden Stadtteile nicht weit.

Viele Kinder und Jugendliche sind von Armut betroffen

1370 Kinder und Jugendliche leben im Nordviertel. Die meisten von ihnen sind auf Geld vom Staat angewiesen. Nach einem Bericht des Amtes für Statistik, Stadtforschung und Wahlen von 2013 sind in einem Quartier des Nordviertels sogar Dreiviertel der unter 18-Jährigen von Armut betroffen; im gesamten Nordviertel lebt jeder Dritte von Transferleistungen.

1/5

Alle bisher veröffentlichten Folgen finden Sie auf unserem Spezial zur Serie / Folge 28: Südostviertel / Folge 27: Margarethenhöhe / Folge 26: Heidhausen / Folge 25: Haarzopf / Folge 24: Altendorf / Folge 23: Stoppenberg / Folge 22: Werden / Folge 21: Holsterhausen / Folge 20: Dellwig / Folge 19: Rellinghausen / Folge 18: Horst / Folge 17: Südviertel / Folge 16: Rüttenscheid / Folge 15: Byfang / Folge 14: Schuir / Folge 13: Karnap / Folge 12: Bredeney / Folge 11: Fischlaken / Folge 10: Kray / Folge 9: Leithe / 8: Nordviertel / 7: Kettwig / 6: Frohnhausen / 5: Altenessen / 4: Kupferdreh / 3: Vogelheim / 2: Schönebeck / 1: Heisingen / zur Galerie mit allen Essener Stadtteil-Wappen

Berühmt und berüchtigt: das Arbeiterviertel Segeroth

Der wilde Norden, so hieß der Segroth im Volksmund. Bis zu 40 000 Menschen, viele von ihnen Zuwanderer aus Osteuropa, lebten hier, eingeklemmt zwischen der Zeche Victoria Mathias, der Maschinenbau-Union, dem Elekrizitätswerk und den Kruppschen Gussstahlfabriken unter schlechten Bedingungen: Es war eng, dreckig, die hygienischen Verhältnisse katastrophal, Prostitution und Kleinkriminalität blühten. „Wo man sticht mit Messer, wo man schießt mit Schrot, da ist meine Heimat, Essen-Segeroth“, sang man spöttisch. Im Segeroth war die Kommunistische Partei die dominierende politische Kraft. Sie blieb es, bis die Nationalsozialisten an die Macht kamen und mit der politischen und der „rassenhygienischen Säuberung“ des Viertels begannen. Sie deportierten Juden, Roma und politisch Andersdenkende . Große bauliche Lücken riss dann der Bombenkrieg.

Die Reste blieben bis 1972 stehen, dann wichen die letzten Mietskasernen dem Neubau der Universität. Heute erinnert an das Segeroth nur noch wenig: Übriggeblieben sind der ehemalige Friefhof, der heutige Segerothpark, und die vielen Geschichten aus dem wilden Norden.