Essen. . Neues Quartier der Funke Mediengruppe und zwei weitere Großprojekte bescheren Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft ein gutes Halbzeitergebnis.

Die erste Jahreshälfte hat der Essener Büromarkt mit einem außerordentlich guten Ergebnis abgeschlossen. Das vermeldet die Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft (EWG). Die Ergebnisse der ersten sechs Monate lassen darauf schließen, dass der Büroflächenabsatz zum Jahresende wiederum die Marke von 100.000 Quadratmetern überschreiten werde. Euphorisch prognostiziert die EWG: „2015 wird ein Boomjahr für den Essener Büromarkt werden.“

Der Absatz an Büroflächen betrug demnach zum 30. Juni rund 82.500 Quadratmeter. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres bedeutet dies ein Plus von 68 Prozent. Im ersten Halbjahr 2014 wurden insgesamt rund 49.000 Quadratmeter abgesetzt.

Insbesondere drei Großabschlüsse mit insgesamt mehr als 51.400 Quadratmetern prägten die erste Jahreshälfte. So wird die Funke Mediengruppe einen neuen, rund 37.000 Quadratmeter großen Gebäudekomplex im Universitätsviertel mit rund 22.500 Quadratmeter Büro- und Verwaltungsfläche belegen. Das neue „Funke Media office“ wird unter anderem eine Kindertagesstätte, ein Betriebsrestaurant sowie ein Mediencafé erhalten.

Ista hat sich für Standort entschieden

Ein weiterer großer Mietabschluss geht mit rund 18.500 Quadratmetern auf das Konto der Brenntag AG. Das Unternehmen wird bis Ende 2017 einen Neubau im Gruga-Carree in Rüttenscheid beziehen. Auch der internationale Energiedienstleister Ista hat sich für diesen Standort entschieden und verlagert seinen Sitz ins Gruga-Carree. Hier mietete die Ista Deutschland GmbH langfristig rund 10.400 Quadratmeter an. Neben diesen Großprojekten komplettieren weitere zehn Mietverträge zwischen 1000 und 5000 Quadratmetern das nach Einschätzung der EWG sehr gute Halbjahresergebnis.

Am stärksten nachgefragt werden Büroflächen in Rüttenscheid und Bredeney mit einem Anteil von 48 Prozent. Beliebte Büromarktzonen bleiben auch die Innenstadt und das Südviertel mit einem Anteil von rund 37 Prozent am gesamten Büroflächenabsatz. In diesen Lagen werden auch die höchsten Mieten erzielt. Die Spitzenmiete liegt laut EWG bei rund 13,50 bis 14 Euro pro Quadratmeter.

Kaum noch Reserven

Im Bau befinden sich zur Jahresmitte rund 38.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche. Damit hat sich die Bautätigkeit gegenüber dem Vorjahreszeitraum etwas erhöht und wird im nächsten Jahr aufgrund des geplanten Baubeginns größerer Projekte noch einmal deutlich zunehmen.

Allerdings sinkt das verbleibende Angebot leicht: Während der Leerstand zum Jahresende 2014 noch 5,9 Prozent betrug, reduzierte er sich zum 30. Juni 2015 auf 5,3 Prozent. Aktuell stehen laut EWG im Essener Süden allerdings kaum noch hochwertige Flächen zur Verfügung. Allerdings werden durch einige Umzüge von Großunternehmen in neu errichtete Immobilien verschiedene Bürogebäude in Rüttenscheid und der Innenstadt frei. Nach einer Modernisierung stellen diese Immobilien gute Alternativen zu Neubauten dar, wie zum Beispiel das Rheinstahlhaus, betont die EWG. Das Gebäudeensemble verfügt über rund 16.000 Quadratmeter Bürofläche.