Essen. . Ein regelmäßiger Mathe-Treff soll Oberstufenschülern die Gelegenheit geben, kreativer als in der Schule an Aufgaben zu tüfteln. Start ist Ende August.
Sie wollen es nicht als „Elitenförderung“ verstanden wissen, und mit Nachhilfe hat das Ganze erst recht nichts zu tun: Junge Mathe-Forscher der Uni Duisburg-Essen starten einen nachmittäglichen Mathe-Treff für Oberstufenschüler aus dem Stadtgebiet. „Wir suchen nicht besonders gute Schüler, sondern einfach jene, die ein besonderes Interesse an mathematischen Problemstellungen haben“, sagt Benjamin Rott, Mathe-Junior-Professor an der Hochschule. Willkommen sind ausdrücklich nicht nur Schüler, die Mathe-Leistungskurs belegt haben, sondern auch jene mit Grundkurs. Beim Mathe-Treff soll tatsächlich eines im Vordergrund stehen: „Spaß“, sagt Rott.
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Über Aufgaben zu grübeln länger als nötig, besonders elegante Lösungswege zu finden oder größere Zusammenhänge zu erforschen – dafür bleibe im regulären Mathe-Unterricht oft zu wenig Zeit. Projektleiterin Maike Schindler ist überzeugt: „Besonders kreative Schüler kommen im obligatorischen Unterricht nicht selten zu kurz.“
Die Aufgaben, die in einem Kursraum in der Fakultät für Mathematik alle zwei Wochen geknackt werden sollen, sind so allgemein gehalten, dass Schüler unterschiedlicher Jahrgänge problemlos zusammenarbeiten könnten, sagt Schindler. Was die Teilnehmer mitnehmen können: „Die Mathematik, die an der Uni vermittelt wird, ist wesentlich freier als die Schulmathematik“, sagt Benjamin Rott. „Das können interessierte Schüler schon heute bei uns erleben.“ Maike Schindler ist es außerdem wichtig, dass Mädchen und junge Frauen im „Mathe-Treff“ ein Forum finden: „Sie sind in Mathematik genauso begabt wie Jungen.“
Forschungsprojekt soll Herangehensweise ermitteln
Die Aufgaben, um die es geht, beschäftigen sich zum Beispiel mit kniffligen Flächenberechnungen, oder es geht um Kryptographie – Verschlüsselungstechniken. Dahinter steht das System der Primzahlen. „Für interessierte Schüler“, betont Mitarbeiterin Julia Joklitschke, „sind das sehr reizvolle Herausforderungen.“
Während der Treffs wollen die Forscher die jungen Teilnehmer besonders beobachten. Hinter dem „Mathe-Treff“ steckt ein Forschungsprojekt, das ermitteln will, wie interessierte Oberstufenschüler an mathematische Probleme herangehen.
Damit geschlossen werden soll eine echte Forschungslücke. Gut beleuchtet, sagen die Protagonisten, sei das Forschungsfeld der Problemschüler. Entsprechend gebe es viele Fördermaßnahmen. „Doch für die interessierten Schüler“, sagt Benjamin Rott, „wird zu wenig getan.“