Das Mövenpick-Hotel im Essener Handelshof schließt zum Jahresende
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Essen. . Der langjährige Betreiber des traditionsreichen Hotels im Handelshofs, Mövenpick, hat allen rund 70 Mitarbeitern in Essen zum Jahresende gekündigt.
In einem der traditionsreichsten Hotels der Stadt Essen gehen Ende des Jahres die Lichter aus: Das Mövenpick-Hotel im Handelshof schließt. Wie die WAZ aus informierten Kreisen erfuhr, haben alle rund 70 Mitarbeiter zum Jahresende die Kündigung erhalten. Darunter auch viele Beschäftigte, die schon viele Jahre in dem Vier-Sterne-Haus gegenüber vom Essener Hauptbahnhof arbeiten.
Damit endet nach über 30 Jahren die Ära Mövenpick in der Stadt. Die Schweizer Restaurant- und Hotelkette hatte das Haus 1983 nach einem aufwendigen Umbau übernommen. Dem Vernehmen nach läuft jedoch zum Jahresende der Pachtvertrag aus. Warum sich Mövenpick mit dem Eigentümer der Immobilie nicht über eine Verlängerung einigen konnte, blieb am Mittwoch im Dunkeln. Angeblich soll es Unstimmigkeiten in Sanierungsfragen gegeben haben. Eine Bestätigung dafür gab es am Mittwoch nicht. Anfragen der WAZ an beide Seiten blieben unbeantwortet.
Der Handelshof steht seit 1985 unter Denkmalschutz
Das Haus, das als eines der schönsten historischen Gebäude in der Innenstadt gilt, steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Es gehört der SFO aus Darmstadt. Das Unternehmen erwarb die Immobilie im Jahr 2009 von der Stadt Essen. Anlass für den Verkauf war damals der Bau des Stadions Essen.
Hinter der SFO stehen die Wella-Erben Sylvia und Ulrich Ströher. Das Ehepaar investiert über seine Vermögensgesellschaft Ströher Family Office (SFO) in Finanzanlagen, Unternehmensbeteiligungen und Immobilien – vor allem in historische Bauten in städtebaulich herausragenden Lagen.
Eltern des Schauspielers Heinz Rühmann führten das Hotel
Der 1912/13 erbaute Handelshof hat eine bewegte Geschichte, die zu Beginn mit einem berühmten Namen verbunden war. Die Eltern des Schauspielers Heinz Rühmann, Margarethe und Hermann, führten das Hotel nach dessen Eröffnung die ersten Jahre. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt und anschließend wieder nahezu originalgetreu aufgebaut. Der markante Schriftzug „Einkaufsstadt Essen“ kam 1950 aufs Dach. Zwei Jahre später eröffnete das Hotel wieder.
Der Essener Handeshof früher und heute
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Unklar ist nun, wie die Geschichte des Traditionshotels mit seinen annähernd 200 Zimmern und dem Restaurant- und Barbereich fortgeschrieben wird. Auch die Mitarbeiter gehen in eine ungewisse Zukunft. Nach Informationen dieser Zeitung will sich Mövenpick zwar darum bemühen, ihnen eine Alternative im Unternehmen anzubieten. Das dürfte jedoch für die Betroffenen mit einem Umzug verbunden sein. Beim Arbeitsgericht sollen bereits Klagen gegen die Kündigungen vorliegen.
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