Essen. . Die WDR-Serie „Lottokönige“ geht in die dritte Runde: Sechs neue Folgen präsentierten Schauspieler und Produktionsteam im Essener Eulenspiegel.

Ein Millionengewinn hat den Kinosaal im Eulenspiegel gefüllt: Zur Premiere der neuen Staffel der Lottokönige saßen nicht nur die Fans im Publikum, sondern auch das Produktionsteam und die Schauspieler. Sechs neue Folgen präsentierte Produzent Bernd von Fehrn zusammen mit den Darstellern, darunter auch Sandra Borgmann, Beate Abraham und Friederike Kempter.

Die Comedy-Serie dreht sich um eine Frage: Was passiert mit einer Familie, die satte zwölf Millionen Euro im Lotto gewinnt? Wenn man den Königs aus Essen-Steele Glauben schenken darf, bleibt alles beim Alten. Denn Familie König versucht, trotz des großen Geldes ein normales Leben zu führen – und das gelingt ihnen bis auf einige kleinere und größere Zwischenfälle auch ganz gut. Denn erstaunlicherweise haben die Streitigkeiten weniger mit dem Gewinn zu tun, sondern vielmehr mit zwischenmenschlichen Problemen.

Und genau das ist das Besondere der Serie: Sie greift mit einer ordentlichen Portion Charme die kleinen und großen Alltagsprobleme einer Durchschnittsfamilie auf. Von der Panik der Eltern, wenn der Spross das Nest verlässt, gesundheitliche Wehwehchen und Jobprobleme bis hin zu einer wahren Ehekrise. Auch ernste Themen und rührende Momente finden mit einem Augenzwinkern ihren Weg in die Geschichte – alles gespickt mit handfestem Ruhrpott-Charme.

Lottokönige 2013 für Comedypreis nominiert

Die Stadt und der Bezirk Steele stehen dabei im Vordergrund. Die Stammkneipe der Königs, das „Golombek“, ihre Wohnung in der Genossenschaftssiedlung und der Friseursalon um die Ecke sind authentisch und für Multimillionäre außerordentlich bescheiden.

Neben Papa Rudi, gespielt von Waldemar Kobus, und Sandra Borgmann als Mutter Claudi sorgt vor allem Oliver Wnuk alias Dr. Rüdiger Ressler für Lacher. Als neunmalkluger Lotto-Psychologe besticht er durch seine sympathische Unsicherheit und ebenso durch die Tatsache, dass er in dieses Grüppchen der Königs nicht so recht hineinpassen will.

Obwohl bereits zwei Staffeln der Lottokönige über die Mattscheibe liefen, fiel das Format bisher aus dem Raster und fand wenig Aufmerksamkeit. Auch Produzent Bernd von Ferhn räumt ein, eine „kleine Nische im WDR“ zu sein. Immerhin schaffte es die Serie 2013 auf die Nominierungsliste für den Deutschen Comedypreis.

Und auch die Begeisterung der fast 400 Zuschauer im Eulenspiegel spricht eine andere Sprache. Die Lottokönige bringen einen zum Schmunzeln oder gar zum Schenkelklopfen – auch, wenn man selbst gar kein Multimillionär ist.