Tonga-König, Ustinov und Spice Girls waren im Hugenpoet
•
Lesezeit: 3 Minuten
Essen. . Seit 60 Jahren beherbergt Schloss Hugenpoet ein Hotel. Unter den Gästen waren Sir Peter Ustinov, die Spice Girls und ein König.
Auch wenn man der Besitzer eines idyllisch gelegenen Fünf-Sterne-Plus-Hotels ist, heißt das noch lange nicht, dass man regelmäßig in einer der Suiten übernachtet. „Bei uns war es zum letzten Mal 2002 der Fall“, verrät Maximilian Freiherr von Fürstenberg von Schloss Hugenpoet. Und lächelt seine Stephanie an. „Bei unserer Hochzeit“, sekundiert die Ehefrau. 500 Gäste waren geladen. Als alle gratuliert hatten, gingen die ersten schon wieder, erinnert sich das Paar heute. Und schmunzelt. Erinnerungen an ein gesellschaftliches Großevent, die sich auf Schloss Hugenpoet immer wieder mit intimen familiären Momenten mischen. „Unsere Familie kam am zweiten Weihnachtstag immer im Ahnenzimmer zusammen“, erzählt der Freiherr von Fürstenberg. Und mitten im Mai steigt dem Zuhörer der Duft von Zimt, Lebkuchen und Glühwein in die Nase.
Schloss Hugenpoet in Kettwig, das nach der Kröte (Huge) und der Pfütze (Poet) benannt ist, ist ein Haus der Geschichte und Geschichten. „Hier finden Historie, Familie und die Region zusammen“, sagt Baronin Stephanie von Fürstenberg. 778 wurde in dieser Auenlandschaft unweit der Ruhr erstmals ein Gemäuer erwähnt. Seit 1647 steht hier das Schloss, das seit 1831 im Besitz der Fürstenbergs ist. Seit genau 60 Jahren ist ein Hotel in dem Anwesen untergebracht. Der Inhaber ist inzwischen auch Betreiber.
Das gediegene Ambiente genossen – und genießen – immer wieder prominente Gäste. Sir Peter Ustinov und die Spice Girls logierten hier und schlenderten durch den malerischen Schlossgarten. Schauspieler Paul Henckels, der Dampfmaschinen-Pauker aus Heinz Rühmanns „Feuerzangenbowle“, wohnte ein Jahrzehnt lang bis zu seinem Tod 1967 im Hotel. Hansjörg Felmy ermittelte hier als Essener Kommissar Haferkamp im TV-Tatort. Kameras waren häufig Gast im Hugenpoet.
Berthold Beitz testete hier Bewerber
Berthold Beitz führte hier gerne Vorstellungsgespräche: „Um beim Essen zu sehen, wie die Bewerber mit Mitarbeitern umgehen und um ihre Manieren zu prüfen“, erklärt Hoteldirektorin Gesa Brennecken. Im Schloss fand der G8-Wirtschaftsgipfel mit den mächtigsten Politikern der Welt statt. Der Vater von Maximilian Freiherr von Fürstenberg hätte, beim Fototermin der wichtigsten Männer, fast das eigene Portrait aus der Ahnenreihe ins Bild gerückt. Auch der König des Pazifik-Zwergstaats Tonga residierte im Schloss. „Als ich reinkam und die Blumen und den Hofstaat sah, dachte ich erst, hier wird ein Film gedreht“, erinnert sich Freiherr von Fürstenberg heute. Die Welt zu Gast in Kettwig.
Aber auch die Nachbarschaft. Neben dem Hotel genießt die Küche bei den Gästen aus der Region besondere Wertschätzung. Vor allem dank der exklusiven Menüs und Gourmet-Ideen von Chefin Erika Bergheim. Aber auch mal bei Kaffee und Kuchen am Nachmittag. Und das immer im besonderen Ambiente. „Unsere Gäste können mit allem Komfort der Moderne im alten Gemäuer wohnen“, erklärt Hoteldirektorin Gesa Brennecken. Schlossherr Maximilian Freiherr von Fürstenberg ergänzt: „Wichtiger als der Trend ist für uns die Identität. Dieser besondere Charakter des Hauses ist erkennbar und in jedem Moment erlebbar.“
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.