Essen/Gelsenkirchen. . Beim Aufmarsch der Partei „Die Rechte“ in Essen ist es auch zu Gewalt gekommen: Die Polizei setzte Schlagstöcke ein. Es flogen Steine und Pyrotechnik.

Beim Aufmarsch der Partei „Die Rechte“ am 1. Mai in Essen hat es gewaltsame Vorfälle und mehrere Festnahmen gegeben. Wie die Polizei nach dem Ende der Demonstration in Essen-Kray und Gelsenkirchen mitteilte, nahm sie drei Gegendemonstranten aus der linken Szene fest. Gegen zwei von ihnen lagen bereits Haftbefehle vor. Sie wurden in die Justizvollzugsanstalt gebracht. Gegen den dritten wird wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt.

Es gab zudem mehrere Platzverweise auf beiden Seiten sowie 22 Strafanzeigen u.a. wegen Verdachts auf Landfriedensbruch und Verstoßes gegen das Versammlungs- und das Sprengstoffgesetz.

Polizei setzte Schlagstöcke ein

Schon vor dem Aufmarsch in Kray verhinderte die Polizei nach eigenen Angaben ein gewaltsames Aufeinandertreffen beider Lager am Hauptbahnhof. Sie setzte Schlagstöcke ein.

Im weiteren Verlauf der Demo seien Polizisten zudem von vermummten Gegendemonstranten mit Steinen, Flaschen und Pyrotechnik beworfen worden, hieß es. Anhänger der „Rechten“ legten vor einem „Durchsuchungszelt“ Reizgase aus.

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In der Nacht kontrollierte die Polizei zudem rund 100 Anhänger der „Rechten“ in der Innenstadt. Sie sollen ausländerfeindliche Parolen skandiert haben. Die Polizei konnte das am Sonntag nicht bestätigen. Sie will nun Foto- und Videomaterial auswerten.

1200 Gegendemonstranten und 360 Rechte

Insgesamt zählte die Gegendemonstration rund 1200 Teilnehmer aus dem bürgerlichen und linken Spektrum. Diese blockierten schließlich den Aufmarsch der „Rechten“. Die etwa 360 Anhänger mussten vor der Gelsenkirchener Stadtgrenze vorzeitig umkehren.

Die Linkspartei übte Kritik am Vorgehen der Polizei: Sie habe die Gegenaktionen in „völlig unverständlicher Weise“ behindert. So seien u.a. Gegendemonstranten am Hauptbahnhof festgehalten worden, die dann zu spät in Kray eintrafen. „Es kann nicht angehen, dass ein ganzer Stadtteil absprachewidrig dermaßen abgeriegelt wird, dass von uns angemeldete Kundgebungsplätze nicht erreicht werden konnten“, so Wolfgang Freye von der Linken. (jgr)