Essen. . 7675 Autofahrer waren im Jahr 2014 im Umfeld von Schulen und Kindergärten in Essen zu schnell unterwegs. Die Zahl der Verstöße ist rückläufig.

Es gehört zu den Absurditäten des Alltags: Sie sind Eltern, bringen aber die eigenen und andere Kinder in Gefahr, indem sie zu schnell fahren oder dort halten, wo es gerade beliebt. Ordnungshüter können dies allmorgendlich vor zahlreichen Schulen und Kindergärten beobachten. Stadt Essen und Polizei setzten deshalb seit Jahren verstärkt auf Verkehrskontrollen, insbesondere vor und nach den Schulferien.

Für das vergangene Jahr hat das Ordnungsamt jetzt eine statistische Auswertung vorgelegt. Das Ergebnis: Die Zahl der Verstöße ist im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen. Das gilt sowohl für zu schnelles Fahren als auch fürs Parken, wo es nicht zulässig ist. Dass auch dabei weniger Autofahrer auffällig wurden, ist nach Einschätzung der Stadt allerdings nicht auf bessere Einsicht der Verkehrsteilnehmer zurückzuführen.

Einsparzwänge wegen "Ela"

Im Umfeld von Schulen und Kindergärten wurden demnach laut Ordnungsamt 7675 Raser gezählt. Von den 131.000 erfassten Autofahrern, hielten sich 5,8 Prozent nicht an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit. Zum Vergleich: Im Jahr zuvor waren noch 9063 Verstöße wegen zu schnellen Fahrens gezählt worden (2012: 9844; 2011: 12.518). Damit waren 2013 noch 6,2 Prozent zu schnell unterwegs. Die von der Stadt selbst gesetzte Quote von maximal zehn Prozent wurde in beiden Jahren unterschritten. Die Zahl der Geschwindigkeitskontrollen war mit 824 gegenüber 804 annähernd gleich geblieben (2012: 949; 2011: 1118).

Deutlicher noch war laut Ordnungsamt der Rückgang bei Verstößen gegen das Park- oder Halteverbot. 1788 Autofahrer hielten sich nicht in an die Regeln. Im Jahr zuvor waren es noch 3048 (2012: 3452; 2013: 3291). Ursächlich dafür sei allerdings „eine stark reduzierte Überwachung“, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung für den Bau- und Verkehrsausschuss des Stadtrates. Die Stadt begründet dies mit „Einsparzwängen“ bei der Verkehrsüberwachung, insbesondere aber mit den Auswirkungen des Pfingststurmes „Ela“. Die Verkehrsaufseher hätten Parkverbote durchsetzen müssen, wo Bäume zurückgeschnitten werden mussten. Die Verkehrsüberwachung an Schulen sei deshalb nur sehr eingeschränkt möglich gewesen.