Essen. Xavier Naidoo wird im Stadion und nicht am Baldeneysee auftreten. Das sorgt für Ärger: Die Tickets können nicht zurückgegeben werden.

Einen Cocktail in der Hand, Sand unter den Füßen, der Blick auf den Baldeneysee gerichtet und dazu die Klänge von Xavier Naidoo – so haben sich viele das Konzert des Sängers am 28. August im Seaside Beach am Baldeneysee vorgestellt. Doch aufgrund „riesiger Nachfrage“ wurde es verlegt – in das Stadion Essen.

„Ein Betonklotz statt Open-Air-Flair“, schreibt ein Nutzer bei Facebook erbost und bietet sein Ticket zum Verkauf an. Denn bereits erstandene Karten können nicht zurückgegeben werden. Das sorgt für Ärger. „Ich hab mit einigen gesprochen, sie haben sich ihre Karte hauptsächlich wegen der Kombination aus Location und Künstler gekauft“, sagt Holger Walterscheid, Geschäftsführer des Seaside Beach.

Anfrage bei Xavier Naidoo recht groß

Rund 15.000 Besucher haben dort Platz, und genauso viele Karten wurden laut Veranstalter bereits jetzt verkauft. „Wir haben uns schon darüber geärgert, dass das Konzert verlegt wurde. Dadurch geht uns der gesamte Gastronomieumsatz flöten“, so Walterscheid. Ändern kann er es nicht. Der Veranstalter entscheidet letztlich, wo das Konzert stattfindet.

Rüdiger Mengede, dessen 2 M Events GmbH das Stadion Essen als Konzertort vermarktet, hat damit gerechnet: „Die Anfrage bei Xavier Nadoo-Konzerten ist immer recht groß. Es werden bis zu 25.000 Karten verkauft.“

In das Stadion passend 27.600 Menschen. „Wir möchten so vielen Menschen wie möglich, die Chance geben, den Künstler zu sehen“, sagt Frank Nagorny, Geschäftsführer des Veranstalters Livemodus. Die Location zu wechseln, sei bei unerwartet hoher oder geringer Anfrage üblich. „In erster Linie kaufen die Besucher ja ein Ticket für den Künstler.“ An den restlichen Daten wie Uhrzeit, Stadt oder Datum ändere sich nichts.

„Wahrscheinlich haben sich viele Besucher das Event am Seaside Beach mit Xavier Naidoo im Sand sitzend vorgestellt – und vergessen, dass es auch hier mehrere tausend Besuchern kommen“, sagt Nagorny. Auch er habe mit Kunden gesprochen. 99 Prozent hätten Verständnis für den Ortswechsel geäußert. Außerdem biete man an, eine Stehplatzkarte gegen Aufpreis in eine Sitzplatzkarte umzuwandeln. Das hätten viele positiv aufgenommen.