Essen. Nach dem blutigen Übergriff auf zwei junge Männer in der Essener City, spricht die Leiterin des Lokals Antons Bierkönig vom hinterhältigen Angriff.

Zwei Schwerverletzte nach Streitigkeiten in der Innenstadt“, meldete die Polizei Essen am Sonntag einen Einsatz vom Samstagmorgen. Um 5.15 Uhr wurde sie alarmiert, da zwei Männer (21 und 23 Jahre) am Gildehofcenter in Nähe des Lokals Antons Bierkönig schwer verletzt worden waren.

Die beiden waren zuvor wie so oft Gäste des Lokals, bestätigt Betriebsleiterin Daniela Siemers. Sie sei es gewesen, die die beiden blutüberströmten Männer mit ihrem Kollegen versorgte, bis die Rettungskräfte eintrafen. Vor allem aber ist die Leiterin entsetzt darüber, dass die Polizei von einem Streit berichtet: „Es gab keinen Streit, die beiden sind Opfers eines hinterhältigen Angriffs geworden.“

"Die jungen Männer sind Opfer"

Einen Tatverdächtigen (30) nahm die Polizei nahe des Tatortes fest. „Der hat den jungen Männern regelrecht aufgelauert, als die beiden die Treppe am Gildehofcenter hoch Richtung Hauptbahnhof gingen“, beschreibt Daniela Siemers. Zuvor sei der 30-Jährige mehrfach aus Antons Bierkönig hinausbegleitet worden, da er pöbelte und die Mitarbeiter beleidigte. Draußen soll er weiter auf Englisch gerufen haben, dass er sie tötet, erzählt die Betriebsleiterin. Schließlich sei er aber verschwunden und sie gingen davon aus, er sei weg. Stattdessen aber müsse er sich versteckt haben.

„Dann hat er die Männer mit einem Messer verletzt“, sagt sie. Die beiden seien schreiend die Treppe wieder heruntergerannt, wo unter anderem Daniela Siemers stand, die alles beobachtet habe. Ihr liegt nun vor allem am Herzen eines klar zu stellen: „Es gab auch im Lokal keinen Streit zwischen den beiden später Verletzten und dem Angreifer.“ Aus ihrer Sicht habe er sich die beiden willkürlich ausgesucht und überfallen: „Die jungen Männer sind Opfer“, betont sie nochmals, will das bei der Polizei wiederholen.

Zu den laufenden Ermittlungen äußert sich Polizeisprecher Lars Lindemann nicht, dafür sei es zu früh. Er widerspricht aber, dass der Begriff Streit wertend gemeint sei, vielmehr beschreibe er die Situation, die die Kollegen vorgefunden hätten. Den genauen Tathergang ermitteln die zuständigen Kommissare derzeit auch mit Hilfe von Zeugen.