Essen. . Fielmann hatte keine Schutzbrillen für die Sonnenfinsternis bestellt, andere Händler zu wenige. Ein Optiker aber verkaufte „SoFi“-Brillen „wie warme Semmeln“.

Das Ereignis der Sonnenfinsternis scheint genauso überraschend zu kommen wie Weihnachten. Auf einmal rückt es immer näher, und alle geraten in Panik. So bekamen es zumindest viele Optiker und Brillengeschäfte in den letzten Stunden vor „SoFi“ zu spüren. Und das, obwohl das Datum schon lange, ja, sogar jahrelang, steht.

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Wer am Donnerstag noch versuchte, irgendwo eine Schutzbrille zu ergattern, erntete von den Mitarbeitern der Fachgeschäfte jedenfalls nur noch ein müdes Lächeln. „Fielmann hat erst gar keine bestellt, da die getesteten Brillen nicht dem Qualitätsanspruch entsprachen“, wie Pressesprecher Matthias Branahl begründet. Andere Geschäfte wiederum haben die große Nachfrage unterschätzt oder bekamen vom Hersteller einfach keine mehr nachgeliefert.

"Die wurden uns aus den Händen gerissen"

In den vier Essener Filialen des Optikgeschäftes Schwalen gingen die 2500 bestellten Brillen binnen weniger Stunden weg wie warme Semmeln. „Die wurden uns aus den Händen gerissen“, berichtet Augenoptikermeisterin Martina ter Horst. Und obwohl schon längst ausverkauft, steht das Telefon auch 24 Stunden vor dem Ereignis nicht still. Wie viele Kunden ter Horst an diesem Tag enttäuschen muss, lässt sich fast nicht mehr beziffern.

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Während die Brillen übrigens für schlappe drei Euro über die Ladentheke gingen, findet man die raren Stücke später in Online-Auktionshäusern für etwa das Zehnfache.

Und wer keine Schutzbrille ergattern konnte, der muss den Vormittag in einem abgedunkelten Raum verbringen? „Nein, nicht unbedingt, aber man sollte auf gar keinen Fall zur Sonne gucken“, rät ter Horst. Im schlimmsten Fall könne das zur Erblindung führen.