Essen. . Der neue Eigentümer, ein Juweliergeschäft, plant seinen Einzug im Oktober und bereitet derzeit Umbauten vor. Der Eintrag in die Denkmalliste der Stadt erfolgt im April.
Zweieinhalb Monate, nachdem das letzte Stück Torte im Café Overbeck verkauft wurde, ist das gesamte Gebäude an der Kettwiger Straße jetzt im Begriff, ein Denkmal zu werden. Eine „vorläufige Unterschutzstellung“ ist bereits im Januar erfolgt. Im April wird das Haus dann endgültig in die Denkmalliste der Stadt eingetragen. So wird es der Stadtplanungs-Ausschuss entscheiden.
Der Cafébetrieb bei Overbeck war Ende letzten Jahres nach mehr als 80 Jahren Kaffeehaustradition eingestellt worden. An der Kettwiger Straße residierte Overbeck seit 1955, zwischenzeitlich mit mehreren Filialen unter anderem auf der Limbecker Straße, auf der Rüttenscheider Straße und am Willy-Brandt-Platz. Trotz großer Resonanz in der Bevölkerung und viel Zuspruch, den die Mitarbeiter in den letzten Wochen erfuhren, musste der Betrieb Insolvenz anmelden. Mehr als 20 Jobs gingen verloren, plus 20 Stellen für Saisonkräfte.
Im Café Overbeck
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Sowohl die vorläufige als auch die reguläre Unterschutzstellung hat der neue Eigentümer des Hauses beantragt, der Juwelier Andreas Mauer. Mit seiner Frau Petra betreibt er seit 1985 am Willy-Brandt-Platz ein Geschäft für hochwertige Uhren und Schmuck. Mitte Dezember, als der Verkauf bekannt wurde, hatte Mauer angekündigt, die Immobilie als „Overbeck-Haus“ in neuem, alten Glanz erstrahlen zu lassen – aber eben als Juweliergeschäft, nicht mehr als Kaffeehaus.
Original-Tapeten werden neu hergestellt
Die gesamte Geschichte der Immobilie ist jetzt umfassend in der vorgesehenen Denkmalkartei-Karte dokumentiert: „An seiner Erhaltung und Nutzung“, heißt es, „besteht ein öffentliches Interesse.“ Zitiert wird unter anderem die Zeitschrift „Essener Woche“ vôn 1962: Das Café sei „ein Meisterwerk der Innenarchitektur“, das „repräsentativste Café der Ruhrmetropole“. Besonderer Bedeutung kommen dabei auch die Lampen zu.
EinzelhandelDie Vorbereitungen für den denkmalgerechten Umbau laufen derweil: „Viele Lampen lassen wir restaurieren oder nach Original-Vorlagen neu bauen“, berichtet Geschäftsfrau Petra Mauer. Auch die alten Original-Tapeten würden extra neu hergestellt, um die künftigen Geschäftsräume des Juweliers in entsprechendem Ambiente erscheinen zu lassen. In sechs bis acht Wochen, kündigt Petra Mauer an, werde die Fensterfront neu errichtet – die charakteristischen Bogenformen sollen erhalten bleiben und trotzdem den Sicherheits-Anforderungen des Juweliers entsprechen. Petra Beckers, Leiterin der Essener Denkmalbehörde, lobt die neuen Eigentümer: „Sie sind sehr engagiert. Man merkt, dass sie das Haus lieben.“ Im Herbst will Mauer dann einziehen.
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